1 Werk: Formale Beschreibung
1.1 Leittext
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•[3] Mollenhauer, Klaus (1986). Umwege. Über Bildung, Kunst und Interaktion. Weinheim [u. a.]: Juventa.
1.2 Weitere Fassungen
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•[6] Mollenhauer, Klaus. Umwege. Über Bildung, Kunst und Interaktion (Monografie 2014; KMG 091-B). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqj8&edition=B.
1.3 Übersetzungen
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•[9] Mollenhauer, Klaus (2012). Mawarimichi. Bunka to kyoiku no toyaronteki kosatsu. Machida-Tokyo: Tamagawa-daigaku-shuppanbu.
1.4 Unveröffentlichte Quellen
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•[11] Uni-Lehre 80 11-001: Vorlesung: Stationen neuzeitlicher Bildungstheorie. Interpretationen von Bildern aus fünf Jahrhunderten. (Literaturhinweise, 4 Seiten; Synopse der Bildbeispiele, 1 Seite; Zitate-Sammlung, 2 Seiten)
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•[12] Uni-Lehre 80 11-002: Vorlesung: Stationen neuzeitlicher Bildungstheorie. Interpretationen von Bildern aus fünf Jahrhunderten. Eine Problemskizze. Sommersemester 1986. (Ausformuliertes Vorlesungsskript mit zahlreichen Abbildungen. 78 Seiten + Kopie verkleinert auf 39 Seiten)
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•[13] Manu. pub. 80 28: Mollenhauer, Klaus (o. D.). Der Körper im Augenschein – Rembrandts Anatomie-Bilder und einige Folgeprobleme. Typoskript. (Möglicherweise Vortragsfassung, mit handschriftlicher Korrektur auf Seite 1, 17 Seiten)
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•[14] Manu. pub. 80 29: Mollenhauer, Klaus (o. D.). Der Körper im Augenschein – Rembrandts Anatomie-Bilder und einige Folgeprobleme. (Handschriftlich korrigiertes und ergänztes Typoskript, 18 Seiten)
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•[15] Manu. pub. 80 30: Mollenhauer, Klaus, o. D.: Literaturverzeichnis„Umwege“. (Korrigiertes Typoskript mit handschriftlicher Notiz„Aufsatz-Sammelband“(gemeint ist der Band„Umwege“), 8 Seiten)
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•[16] Manu. pub. 80 31: Bildersammlung„Umwege“(10 Abbildungen (Kopien), mit Bildunterschriften und nummeriert entsprechend dem Abbildungsteil in„Umwege“, 10 Blätter Bildkopien, 6 Einzelfotos, 7 aufgeklebte Fotos mit Bildunterschrift, 11 weitere Fotokopien. Handschriftliche Notiz„Abbildungen zum Juventa-Sammelband“auf Blatt 1. Außerdem diverse Schwarz-weiß-Fotografien (hochglanz) der abgedruckten Werke sowie weitere Abbildungen als Kopien)
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•[17] Manu. pub. 80 63 (001-031): Material/Arbeitsunterlagen„Umwege“und„Vergessene Zusammenhänge“. (Umfangreiches Konvolut von Bild- und Textmaterial zu den Bänden„Vergessene Zusammenhänge“(1983, KMG 081-A und„Umwege“(1986, KMG 091-A) sowie ein Blatt mit handschriftlichen Notizen (Stichwörter zum Problem der„Identität“als Thema der Moderne))
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•[18] Manu. pub. 80 64: Mollenhauer, Klaus (o. D.). Klappentext der Juventa-Ausgabe und Liste der bibliographischen Nachweise. (Wortgleich mit publizierter Fassung, Typoskript, 2 Seiten)
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•[19] Korr. All. Hill 02: Brief Mollenhauers an Gotthilf Gerhard Hiller vom 23.12.1987. (Darin weist Mollenhauer auf schlechte Verkaufszahlen des Bandes„Umwege“hin und auch darauf, dass„der Verlag darüber wohl etwas verstimmt“sei.)
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•[20] Korr. All. Lenz 19: Brief an Dieter Lenzen vom 2.3.1985. (Hinweise auf (1) Arbeit an den„Umwegen“im Freisemester Sommer 1985, (2) die Vorbereitung des„Anatomie“-Vortrags für ein von und geleitetes Symposium in Venedig, (3) die widersprüchlichen Eindrücke aus einer Tagung in Utrecht mit„den jungen, nachrückenden Phänomeno[log]en“. Briefkopie mit handschriftlichen Korrekturen und Ergänzungen. 4 Seiten)
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•[21] Korr. All. Wilh: Begleitbrief an Theodor Wilhelm vom 10.06.1986 (zur Übersendung der„Umwege“. Hinweis auf ein Vorhaben„Bildungsgeschichte als Bildergeschichte“. 1 Seite)
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•[22] Korr. All. Kiep: Begleitbrief an Marianne Kieper-Wellmer vom 11.7.1986. (Zur Übersendung der„Umwege“, darin Bemerkung, in sei ein„Verriß“erschienen. 1 Seite)
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•[23] Rez. über KM 11: Fotokopie der Rezension der„Umwege“durch Dörte Schubert in„Die Zeit“vom 27.6.1986
2 Inhalt und Kontexte
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•[28] Interaktion und Organisation in pädagogischen Feldern (Erstveröffentlichung 1977, KMG 056-a): Der Aufsatz beruht auf einem Vortrag Mollenhauers auf dem 5. Kongress der in Duisburg zum Thema Interaktion und Organisation in pädagogischen Feldern. Nach einer kritischen Reflexion der damals in der erziehungstheoretischen Diskussion vorfindbaren, teils unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Positionen zum Verhältnis von Erziehung, Interaktion und Gesellschaft fordert er programmatisch dazu auf, Interaktionsdimensionen zu ermitteln, die die Analyseebenen der konkreten Interaktion, der in pädagogischen Feldern institutionalisierten Interaktionsstruktur und der gesellschaftlichen„Verkehrsformen“(im marxschen Verständnis) miteinander verbinden (siehe hierzu den Werkkommentar zu KMG 056-a).
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•[29] Streifzug durch fremdes Terrain. Interpretation eines Bildes aus dem Quattrocento in bildungstheoretischer Absicht (Erstveröffentlichung 1983, KMG 080-a): Es handelt sich um eine Interpretation des Bildes La Flagellazione (Die Geißelung) des italienischen Renaissance-Malers Mollenhauer versucht dabei, die kunstwissenschaftliche Analyse und eine kulturhistorische Einordnung des Gemäldes mit einer bildungstheoretischen Deutung zu verbinden, um so den historischen‚Diskurs‘der Bilder als eine eigenständige Quelle bildungstheoretischer und -historischer Forschung neben dem Diskurs der Texte über Bildung und Erziehung im engeren Sinne sichtbar werden zu lassen (s. hierzu den Werkkommentar zu KMG 080-a).
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•[30] Zur Entstehung des modernen Konzepts von Bildungszeit (Originalbeitrag): Der eigens für den Band geschriebene Beitrag verfolgt die dem Autor zufolge mit der Renaissance einsetzende historisch-kulturell schrittweise erfolgende Entwicklung von miteinander konfligierenden Zeitschemata in den europäischen Wissenschaften und Gesellschaften. Anhand von Briefen Albrecht Dürers und eines Textes von Erasmus von Rotterdam wird die zunehmende gesellschaftliche Bedeutung einer ökonomisch-rationalen Zeitrechnung nach der Formel‚Zeit ist Geld‘aufgezeigt, die mit der physikalischen Zeitmessung (im Unterschied zu kosmischen oder natürlichen Zeitschemata) korrespondiert. Deren Einfluss auf pädagogische und soziale Prozesse könne den städtischen Schulordnungen und Armenordnungen entnommen werden, die im Sinne der Etablierung einer„Bildungszeit“bzw. eines auf Produktivität hin ausgerichteten,„unnütze Zeit“vermeidenden Lebensführungskonzepts ausgelegt werden. In beiden Interaktionsbereichen konkurrieren seitdem das objektivierende, physikalische bzw. ökonomische Zeitkonzept einerseits und die subjektiv erlebte, der Lebendigkeit und Spontaneität des Leibes Rechnung tragende Zeit andererseits miteinander. Die Relevanz dieser historischen Einsichten für die gegenwärtige Erziehungswirklichkeit besteht nach Mollenhauer darin, dass fortan als ein pädagogisch-systematisches Problem praktisch zu bearbeiten sei, wie„die auseinandergetretenen Zeitkonzepte, ihre heterogene Thematik, ihre als Opposition erscheinenden Komponenten, in einem Begriff von‚Bildungsstruktur‘zu integrieren“
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•[31] Der Körper im Augenschein - Rembrandts Anatomie-Bilder und einige Folgeprobleme (Originalbeitrag): Eine vergleichbare Opposition von leibgebundener Subjektivität und szientifischer bzw. kultureller Objektivität bzw.„zwischen wissenschaftlicher Analyse und synthetisierenden Sinn-Projekten“(KMG 091-A, Abs. 091:137)„im Feld ästhetischer Produktion früher und gelegentlich auch prägnanter(KMG 091-A, S. 93)‚sagbar‘wird als in den Argumentationen der Kommentatoren aus Philosophie und Wissenschaft“„die Gegebenheit des Denkens (in der Operation des Zergliederns) und die Gegebenheit des Körpers (in der Operation des Imaginierens und Empfindens)“
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•[32] Anmerkungen zu einer pädagogischen Hermeneutik (Erstveröffentlichung 1985, KMG 086-a): Der Aufsatz beruht auf einem Vortrag Mollenhauers auf einem Symposion zum Thema Hermeneutische Psychodiagnostik an der im Januar 1985. Mollenhauer versteht unter Hermeneutik eine philosophisch begründete Form des Fremdverstehens, die auf das Verhältnis zwischen gesellschaftlichen Typisierungen und dem‚Subjekt‘-Charakter des Menschen abziele und dabei stets auch ein Selbstverstehen des Beobachters impliziere. Insofern stehe sie dem szientistisch-erklärenden Blick der mit Erziehung und Bildung befassten Einzelwissenschaften gegenüber (siehe hierzu auch den Werkkommentar zu KMG 086-a).
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•[33] Der frühromantische Pädagoge F. D. Schleiermacher (Erstveröffentlichung unter dem Titel Zwischen Geselligkeit, Scham und Zweifel: bildungstheoretische Notizen zum frühromantischen Schleiermacher 1985, KMG 088-a): gehört zu den pädagogischen Autoren aus der Ideengeschichte der Pädagogik, auf die Mollenhauer am häufigsten und, was die Chronologie seines Gesamtwerks betrifft, auch durchgängig Bezug nimmt. Während im pädagogischen Diskurs jedoch zumeist auf Vorlesungen zur Erziehung von 1826 (Schleiermacher, 1957) Bezug genommen wurde, interessieren ihn hier die Briefe und Fragmente aus der Zeit der Frühromantik. Dabei wird der historische Diskurs der Frühromantik mit dem Interaktions- und Individualitäts-Diskurs der Gegenwart in Verbindung gebracht, insbesondere auch im Hinblick auf das Verhältnis von Geist und Leib im zwischenmenschlichen Umgang (siehe hierzu auch den Werkkommentar zu KMG 088-a).
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•[34] Stationen der europäischen Pädagogik (Erstveröffentlichung unter dem Titel Historische Umbrüche und ihre Folgen für die Pädagogik 1984, KMG 082-a): Der Text skizziert die Entstehung der Pädagogik als Profession und wissenschaftliche Disziplin im Kontext der europäischen Gesellschafts- und Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Die Entwicklung der Pädagogik wird als Reaktion auf historische Krisen und Umbrüche in Kultur und Gesellschaft dargestellt, in der die praktischen Folgeprobleme in Erziehung und Bildung und im Generationenverhältnis bearbeitet werden. Mit Blick auf die gesellschaftlich-kulturelle Krise der Gegenwart arbeitet Mollenhauer abschließend ein Problemprofil heraus, das zu bearbeiten Aufgabe der Pädagogik wie der Gesellschaft sei (siehe hierzu auch den Werkkommentar zu KMG 082-a)