Soziale Konflikte und ihre Bedeutung für die Jugendkriminialität – Erziehungswissenschaftliche Bemerkungen [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Soziale Konflikte und ihre Bedeutung für die Jugendkriminialität – Erziehungswissenschaftliche Bemerkungen. Zusammenfassende Thesen (Beitrag 1968; KMG 032-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=40pvh&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1968). Soziale Konflikte und ihre Bedeutung für die Jugendkriminalität – Erziehungswissenschaftliche Bemerkungen. Zusammenfassende Thesen. DPWV-Nachrichten, 18(1), 11–12.
[4] Der Beitrag im Januarheft 1968 des Nachrichtenorgans des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) umfasst etwas mehr als eine zweispaltig gesetzte Druckseite.

1.2 Weitere Fassungen

[5] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[6] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[7] Diesem Werk konnten keine unveröffentlichten Quellen zugeordnet werden.

2 Inhalt und Kontexte

[8] Vom 2. bis 7. Oktober 1967 fand im seinerzeitigen Wilhelm-Polligkeit-Institut des DPWV, seit 1999 „Haus der Parität“ (zur Umbenennung s. https://www.paritaet-hessen.org/75-jahre/2-vielfalt-ohne-alternative ; Stein, 2009), ein jugendkriminologischer Lehrgang zum Thema
Ein Mensch bricht eine Norm – Konfliktsituation und abweichendes Verhalten von Jugendlichen
mit vier Fachreferenten aus der Soziologie, dem Strafrecht, der Erziehungswissenschaft und der Psychologie sowie zwei Praktikern aus dem Jugendstrafvollzug und dem Jugendgericht statt (s. W. Mollenhauer, 1967, S. 179–180).
[9] In diesem Kontext entwickelte Klaus Mollenhauer in elf Thesen die Perspektive der Erziehungswissenschaft auf das in Rede stehende Thema. Im Zentrum seiner Argumentation steht die Feststellung, dass Erziehung in der Moderne nicht mehr nur auf die Reproduktion des Gegebenen, sondern auch auf die Umgestaltung des Bestehenden gerichtet sei. Vor diesem Hintergrund seien Konflikte zwischen den Generationen als
strukturelle Merkmale des Erziehungsprozesses
(KMG 032-a)
zu begreifen, was in der
pädagogischen Theorie
(KMG 032-a)
noch keine Aufnahme gefunden habe. Auch das Aufwachsen habe sich in dieser Zeit hin zu
altershomogenen Gruppen
(KMG 032-a)
verändert. Dabei sei die Jugend keine homogene Gruppe, sondern weise die gleiche soziale Schichtung auf wie die Gesellschaft insgesamt. Dies werde u. a. daran deutlich, dass
Jugendkriminalität immer noch ein schichtspezifisches Phänomen
sei
(KMG 032-a)
. Der Konflikt zwischen schichtbedingten
Lebenschancen
und
dem Bedürfnis nach Teilhabe
könne
in die Kriminalität führen
(KMG 032-a)
. Weitere Faktoren könnten hier hinzukommen, wobei auch
psychische Konflikte […] als Niederschlag sozialer Konflikte verstanden werden
(KMG 032-a)
könnten. Die Erziehung solle auf den Ausgleich der Defizite hinarbeiten statt sie z. B. im Strafvollzug zu verstärken, mithin das
Lernen in der Situation des Konflikts
(KMG 032-a)
ermöglichen.
[10] Das Thema
Konflikte
– als gesellschaftliche Konflikte zwischen sozialen Gruppen oder als Generationenkonflikt – hat Mollenhauer bereits seit seiner Dissertation beschäftigt (s. KMG 005-A) und Eingang in verschiedene Beiträge der 1960er Jahre gefunden (s. insbesondere KMG 011-A; KMG 017-a; KMG 028-A).

3 Rezeption

[11] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [12] Mollenhauer, Klaus. Die Ursprünge der Sozialpädagogik in der industriellen Gesellschaft. Eine Untersuchung zur Struktur sozialpädagogischen Denkens und Handelns (Monografie 1959; KMG 005-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqvc&edition=A.
    [13] Mollenhauer, Klaus. Einführung in die Sozialpädagogik. Probleme und Begriffe (Monografie 1964; KMG 011-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqtk&edition=A.
    [14] Mollenhauer, Klaus. Versuch 3 (Beitrag 1964-1986; KMG 017-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3w4vq&edition=a.
    [15] Mollenhauer, Klaus. Erziehung und Emanzipation. Polemische Skizzen (Monografie 1968-1971; KMG 028-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqrv&edition=A.

4.2 Weitere Literatur

    [16] Mollenhauer, Wilhelm (1967). Ein Mensch bricht eine Norm – Konfliktsituation und abweichendes Verhalten von Jugendlichen. – Lehrgang im Wilhelm-Polligkeit-Institut Frankfurt a. M. vom 2. bis 7. Oktober 1967 –. DPWV-Nachrichten, 17(12), 179–180.
    [17] Stein, Anne-Dore (2009). Die Verwissenschaftlichung des Sozialen. Wilhelm Polligkeit zwischen individueller Fürsorge und Bevölkerungspolitik im Nationalsozialismus. Wiesbaden: VS.
[18] [Klaus-Peter Horn]