Adoleszenz – Bildung – Kultur [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

[1] Mollenhauer, Klaus. Adoleszenz – Bildung – Kultur (Beitrag 1985; KMG 084-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3wk0w&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1985). Adoleszenz – Bildung – Kultur. In Manfred Pluskwa (Hrsg.), Kirchliche Jugendarbeit. Perspektiven unter den Bedingungen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 7.-9. September 1984 (S. 179–193). Rehburg-Loccum: Evangelische Akademie Loccum.
  • [4] Mollenhauer, Klaus (1985). Adoleszenz – Bildung – Kultur. In Manfred Pluskwa (Hrsg.), Kirchliche Jugendarbeit. Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 7.-9. September 1984 (2. Auflage; S. 176–190). Rehburg-Loccum: Ev. Akademie Loccum.
  • [5] Mollenhauer, Klaus (1985). Adoleszenz – Bildung – Kultur. In Manfred Pluskwa (Hrsg.), Kirchliche Jugendarbeit. Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 7.-9. September 1984 (3. Auflage; S. 176–190). Rehburg-Loccum: Ev. Akademie Loccum.
  • [6] Mollenhauer, Klaus (1987). Adoleszenz – Bildung – Kultur. In Manfred Pluskwa (Hrsg.), Kirchliche Jugendarbeit. Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 7.-9. September 1984 (4. Auflage; S. 176–190). Rehburg-Loccum: Ev. Akademie Loccum.
[7] Es handelt sich bei diesem Werk um einen 15-seitigen, maschinenschriftlich verfassten Text, der als Beitrag in eine Tagungsdokumentation (Loccumer Protokolle) aufgenommen wurde. Die Tagung fand unter dem Titel Kirchliche Jugendarbeit. Perspektiven unter den Bedingungen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse vom 7. bis 8. September 1984 in der Evangelischen Akademie Loccum statt. Das Werk enthält zehn nicht nummerierte Abbildungen kunstgeschichtlicher Werke, die jeweils mit einer Bildunterschrift, allerdings nur zum Teil unter Angabe des Fundorts, versehen sind. Literarische Quellen sind nicht nachgewiesen. Der Text beginnt mit einer historischen Charakterisierung der gegenwärtigen Jugendarbeit unter den Gesichtspunkten der
Segregierung
,
Professionalisierung
und
Abstraktifizierung
(KMG 084-a, Abs. 084:12)
, verfolgt dann den
geschichtliche[n] Weg des Jugendalters und seiner Bildungsprobleme in der Neuzeit
und endet mit einem Abschnitt über
die grundlegenden Bildungsprobleme dieser Geschichte
(KMG 084-a, Abs. 084:5)
. Auf Quellennachweise wird weitgehend verzichtet.
[8] Die zweite, dritte und vierte Auflage sind unverändert erschienen.

1.2 Weitere Fassungen

[9] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[10] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[11] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [12] Manu. pub. 80 16: Klaus Mollenhauer (o. D.). Adoleszenz – Bildung – Kultur (Vortragsmanuskript mit zahlreichen Überarbeitungen, die nicht in die publizierte Fassung übernommen wurden, Umfang: 15 Seiten)
  • [13] Manu. pub. 80 17: Klaus Mollenhauer (o. D.). Adoleszenz – Bildung – Kultur (geklebte Fassung des Beitrags, vermutlich Druckfahne)

2. Inhalt und Kontexte

[14] Der Text wendet sich als Tagungsbeitrag an Praktiker*innen in der Jugendarbeit, adressiert allerdings auch in kritischer Absicht die Jugendforschung (vgl. KMG 084-a, Abs. 084:18–19). Er ist in engerem zeitlichen und argumentativen Zusammenhang mit den Vergessenen Zusammenhängen (KMG 081-A) erschienen. Das Werk spezifiziert die historische Rekonstruktion neuzeitlicher Bildungsprobleme im Hinblick auf das Jugendalter und lässt Bezüge zu den für die Vergessenen Zusammenhänge (KMG 081-A) zentralen Kategorien der Präsentation bzw. Repräsentation, der Selbsttätigkeit, der Bildsamkeit und der Problematik von personaler Identität in der Moderne erkennen. Allerdings werden die abgebildeten Werke aus der Kunstgeschichte hier lediglich zu illustrativen Zwecken herangezogen und nicht als eigenständige Erkenntnisquellen interpretiert. Die Argumentation verhält sich kritisch sowohl gegen eine Inflation von Praxiskonzepten, die die Jugendforschung, seitdem sie sich als
Vor- oder Nachdenker
KMG 084-a, Abs. 084:6
), der Jugendarbeit versteht, in die Diskussion einführt (
Ungefähr alle vier Jahre taucht ein neues Angebot in diesem Warenhaus auf
,
KMG 084-a, Abs. 084:12–16
), als auch gegen eine in der Jugendarbeit wie überhaupt in der Erwachsenengeneration verbreitete Haltung kultureller Indifferenz im Umgang mit Jugendlichen,
eine allmähliche Inhaltsentleerung dessen, was
pädagogische Verantwortung
genannt werden kann
(KMG 084-a, Abs. 084:12)
. Bezugsrahmen dieser Kritik ist unter anderem auch die erziehungswissenschaftliche Rezeption der sogenannten
Post-Moderne
(KMG 084-a, Abs. 084:34)
, die im pädagogischen Diskurs
ihren Niederschlag in den Selbsterfahrungskulten, in
Bedürfnis
-Orientierung, in
Erfahrungsnähe
, in
Kommunikation
, in der Vorliebe für
lebensweltliche
Zusammenhänge, in dem Eifer, jugendliche Ausdruckssymbole zu deuten
fände
(KMG 084-a, Abs. 084:34)
. Wenn Mollenhauer auch die Beschreibung der Phänomene teile, so hielte er doch die Subsumption dieser Erscheinungen unter dem Etikett der Post-Moderne für problematisch:
so, als gingen wir einem neuen Zeitalter entgegen, in dem die Rationalitätsstandards unsere [sic] Vergangenheit ausgedient hätten [...].
Die Moderne habe von Anfang an das Problem zu lösen gehabt,
wie eine wissenschaftlich-technische Zivilisation möglich sein kann, ohne die Humanität, und damit auch deren irrationale Elemente, preiszugeben
(KMG 084-a, Abs. 084:35)
.

3. Rezeption

[15] –––

4. Literatur

4.1 Andere Werke von Mollenhauer

    [16] KMG 081-A

4.2 Weitere Literatur

[17] –––
[18] [Hans-Rüdiger Müller]