Condorcet versus Rousseau: Versuch einer Erläuterung der Schwierigkeiten, die ein Pädagoge mit dem Thema haben kann [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Condorcet versus Rousseau: Versuch einer Erläuterung der Schwierigkeiten, die ein Pädagoge mit dem Thema haben kann (Beitrag 1979; KMG 063-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqn1&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1979). Condorcet versus Rousseau. Versuch einer Erläuterung der Schwierigkeiten, die ein Pädagoge mit dem Thema haben kann. In Werner Raith (Hrsg.), Wohin steuert die Bildungspolitik? (S. 113–122). Frankfurt am Main [u. a.]: Campus.
[4] Bei dem Text handelt es sich um einen zehnseitigen Beitrag in dem interdisziplinären Sammelband Wohin steuert die Bildungspolitik?. Bezugnahmen auf andere Autoren wie auch wörtliche Zitate sind nicht bibliografisch nachgewiesen.

1.2 Weitere Fassungen

[5] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[6] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[7] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [8] Manu. pub. 70 08: Mollenhauer, Klaus (1979). Bildungs- und Erziehungsreform: Ende oder Anfang? Versuch einer Erläuterung der Schwierigkeiten, die ich mit dem Thema habe. (Entwurf mit Korrekturen, 14 Seiten, Notiz auf Seite 1:
    Aufsatz für Campus-Verlag. Januar 1979
    )

2 Inhalt und Kontexte

[9] Wie der Herausgeber des Bandes in seinem Vorwort erläutert, reagiert das Buch mit einer Sammlung von Beiträgen bildungspolitischer, pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Autor*innen auf die politischen und fachlichen Kontroversen, die sich Mitte der 1970er Jahre hinsichtlich der ausgebliebenen bzw. zu konstatierenden Erfolge der bildungspolitischen Reformbemühungen in der Bundesrepublik Deutschland ergeben haben (vgl. hierzu auch KMG 087 sowie den entsprechenden Werkkommentar). Absicht sei es,
einmal innerhalb eines Sammelbandes Autoren aus allen relevanten
Lagern
zu Wort kommen zu lassen und ihre Sicht anzugeben
(Raith 1979, S. 7)
. Der Text Mollenhauers reiht sich also ein in eine Sammlung fachwissenschaftlicher wie auch bildungspolitischer Beiträge, die aus unterschiedlichen Perspektiven in diese Debatten eingreifen. Dass das Buch eher an eine politisch und fachlich interessierte Öffentlichkeit adressiert ist als an die Kolleginnen und Kollegen der wissenschaftlichen Disziplinen erklärt vielleicht auch, dass in dem Beitrag Mollenhauers die in der wissenschaftlichen Literatur üblichen Literatur- und Quellenhinweise fehlen (obgleich sie in anderen Beiträgen des Bandes durchaus, wenn auch nur spärlich, zu finden sind). Zu den Mitautor*innen des Bandes zählen drei für die Bildungspolitik verantwortliche ehemalige und aktive Minister aus den Bundesländern Bayern, Hessen und Niedersachsen (Hans Maier, Ludwig von Friedeburg, Werner Remmers) sowie der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Jürgen Schmude, die kulturpolitische Sprecherin der FDP im Bayerischen Landtag Ursel Redepenning sowie auf Seiten der Wissenschaft (neben von Friedeburg, der beiden Lagern angehört, und Klaus Mollenhauer) Johannes Beck (Bremen), Hans-Jochen Gamm (Darmstadt), Knut Nevermann (Berlin) und Karl Steinbuch (Karlsruhe).
[10] Der Beitrag beginnt mit einer, wie der Autor schreibt,
scheinbar ganz und gar nicht (mit der Sache) zusammenhängende[n] Einleitung
(KMG 063-a, Abs. 063:2)
, die in Anspielung auf René Magrittes Gemälde mit der Inschrift Ceci n’est pas une pipe und einen Beitrag Michel Foucaults zu diesem Bild (vgl. hierzu KMG 064-a1 und den entsprechenden Werkkommentar) die These aufstellt, dass
[d]ie
Wirklichkeit
unserer Erziehungs- und Bildungspolitik, das Konzert der Deutungen und Reformprogramme, die Ausrufung (von rechts wie von links) des
Scheiterns
der Reform-Konzepte
als
ein paradoxes Spiel von Verweisungen, ein Jonglieren mit Abbildern, Bezeichnungen und Terminologien
anmutet, das einen
Mythos
(KMG 063-a, Abs. 063:2)
reproduziere, dem
Etikettierungen wichtiger sind als Erfahrungen
und in dem
Sprache abstrakt bleibt, so als verbürge bereits der Terminus die Wahrheit der Behauptung
(KMG 063-a, Abs. 063:2)
. Daher sehe Mollenhauer sich veranlasst bei
Reform
[…] nicht nur an die staatlichen Kanalisierungen und Reglementierungen, an Sozialstruktur und große Systeme, an Qualifikationsbedarf und Kapitalverwertung zu denken, sondern mit gleicher Intensität an die mögliche Menschlichkeit von neuen Erfahrungen, an politische und pädagogische Bewegungen des Bürgers
(KMG 063-a, Abs. 063:10)
. Es folgen vier Abschnitte, in denen (1)
Wirklichkeit und Möglichkeit
(KMG 063-a, Abs. 063:13)
sowohl des individuellen als auch des gesellschaftlichen Lebens im Hinblick auf ihre Relevanz für das pädagogische Handeln diskutiert werden, (2) die
unverstandene Jugend
, an der
in gewisser Weise […] vorbei reformiert wurde
(KMG 063-a, Abs. 063:17)
in den Blick genommen wird, (3) das Verhältnis von
Normalität
und
Abweichung
(KMG 063-a, Abs. 063:21)
problematisiert wird und abschließend als Perspektive für die
Bildungspolitik
weniger auf staatliche Reformen gesetzt wird, als auf Reformbemühungen der in den Praxisfeldern Tätigen selbst, die keineswegs nur als
Vollstrecker getroffener Entscheidungen
anzusehen seien, sondern als verantwortlich Handelnde und so in gewisser Weise auch als
politisch
Handelnde
(KMG 063-a, Abs. 063:32)
.

3 Rezeption

[11] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [12] Mollenhauer, Klaus. Die Thesen machen keinen Mut (Beitrag 1978; KMG 060-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqnv&edition=a.
    [13] Mollenhauer, Klaus.
    Dies ist keine Pfeife
    . Ein etwas irritierter Versuch, sich M. Foucault zu nähern (Beitrag 1979; KMG 064-a1). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqmz&edition=a1.

4.2 Weitere Literatur

    [14] Raith, Werner (1979). Vorwort des Herausgebers. In Werner Raith (Hrsg.), Wohin steuert die Bildungspolitik? (S. 6–8). Frankfurt am Main [u. a.]: Campus.
[15] [Hans-Rüdiger Müller]