Welches sind die überliefernswerten kulturellen Inhalte? [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Welches sind die überliefernswerten kulturellen Inhalte? (Beitrag 1982; KMG 076-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqks&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1982). Welches sind die überliefernswerten kulturellen Inhalte? Primarschule-Magazin, (4), S. 10–11.
[4] Das Werk ist ein zweiseitiger Beitrag (fünf Textspalten) in der schweizerischen Fachzeitschrift Primarschule-Magazin (auch: Magazin Primarschule). Bei dem Text handelt es sich um eine Antwort des Autors auf ein Interview, das von der Redaktion mit Hermann Lübbe geführt und in der vorangegangenen Ausgabe der Zeitschrift veröffentlicht wurde.
[5] Dem Text wird vonseiten der Redaktion folgende Bemerkung vorangestellt:
Im letzten Magazin 3/82 haben wir mit dem Interview von Prof. Dr. H. Lübbe eine bildungspolitische Diskussion aufgenommen, die wir in der vorliegenden Nummer weiterführen. Es folgt eine Antwort von Prof. Dr. K. Mollenhauer, Professor für Pädagogik in Göttingen. Wir hoffen, auf einen späteren Zeitpunkt aus Schweizer Sicht diese Diskussion weiterführen zu können
(KMG 076-a, Abs. 076:1–6, Herv. i. O.).
[6] Von der Redaktion werden einzelne Zitate aus dem Werk als sogenannte Eyecatcher hervorgehoben, indem sie vom Fließtext getrennt und in größerer Schrift erneut wiedergegeben werden. Quellen und benutzte Literatur sind nicht nachgewiesen.

1.2 Weitere Fassungen

[7] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[8] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[9] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [10] Manu. pub. 80 71: o. T. (Typoskript des Werks
    Welches sind die überlieferungswerten Inhalte der Kultur
    , 5 Seiten).
  • [11] Manu nicht-pub oD 12: Materialien zu
    Mut zur Erziehung
    . Text
    Mut zur Erziehung – Was ist damit gemeint?
    ; mit Korrekturen und Anmerkungen. o. O.; o. D.; (durchgestrichene Notiz auf Seite 1:
    Mit Dank für Ihre Mühen. Ihr H. Lübbe
    ; 12 Seiten).
  • [12] Manu. nicht-pub. 80 04: Mollenhauer, Klaus (mutmaßl.). Kommentar zu H. Lübbe. (Kommentar eines Interviews von H. Lübbe in
    Primarschule 2/82
    . 5 Seiten).

2 Inhalt und Kontexte

[13] Das Werk beginnt mit einer Vorstellung der bildungspolitischen Auffassung Lübbes. Mit der Frage danach, was denn eigentlich mit den von Lübbe eingeforderten überliefernswerten kulturellen Inhalten konkret gemeint sein könnte, eröffnet Mollenhauer anschließend seinen Gedankengang.
[14] Die in der Zeitschrift Primarschule Magazin aktuell aufgegriffene Diskussion führt eine disziplinäre Debatte fort, die vier Jahre zuvor mit den Thesen des Forums Mut zur Erziehung (Lübbe u. a., 1978) eröffnet wurde und eine Kontroverse um die liberalen Erziehungspraxen seit Mitte der 1960er und die sie begleitenden Ansätze kritischer Erziehungswissenschaft ausgelöst hatte. Nach dem Ende der Bildungsreform und einer auch in der Fachwissenschaft wahrgenommenen zunehmend skeptischeren Haltung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Relevanz einer inzwischen stark expandierten Erziehungswissenschaft (vgl. Blankertz, 1978) gewannen konservative Positionen zur Erziehung im öffentlichen Raum wieder an Gewicht (vgl. hierzu auch den 1978 in der Zeitschrift Päd.extra publizierten Beitrag Mollenhauers Die Thesen machen keinen Mut, KMG 060-a, und den entsprechenden Werkkommentar). Der Text folgt einer Argumentation, die teilweise stark rhetorisch formuliert ist (etwa mit dem Hinweis, dass die Autoren des Forums Mut zur Erziehung bis heute die Einwände ignorierten, die in der bisherigen Diskussion vorgebracht wurden, und ihre Position somit offenbar für argumentationsunzugänglich hielten, was jedoch den Verfasser nicht davon abhalte, dennoch den Versuch einer Argumentation zu wagen (vgl. KMG 076-a, Abs. 076:1–6).
[15] Mollenhauer nimmt zunächst die Forderung Lübbes, an
den überlieferungswerten Erziehungsinhalten, den Inhalten unserer Kultur also, festzuhalten
(KMG 076-a, Abs. 076:3)
, auf, um dann – in rhetorischer Abgrenzung zu dem offenbar von Lübbe geforderten sekundären Tugenden – auf die Frage zu insistieren, welche Inhalte denn als die traditionswürdigen gelten sollen. Dazu habe sich der Erwachsene erst einmal selbst im Spannungsbereich zwischen kultureller Tradition und kulturellem Wandel zu positionieren und sich der Auseinandersetzung um die Zukunftsfähigkeit der Bestände zu stellen (ähnliche Formulierungen finden sich später in der Einleitung zu der 1983 publizierten Monografie Vergessene Zusammenhänge; vgl. KMG 081-A, Abs. 081:27).

3 Rezeption

[16] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [17] Mollenhauer, Klaus. Die Thesen machen keinen Mut (Beitrag 1978; KMG 060-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqnv&edition=a.
    [18] Mollenhauer, Klaus. Vergessene Zusammenhänge. Über Kultur und Erziehung (Monografie 1983; KMG 081-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqkc&edition=A.

4.2 Weitere Literatur

    [19] Blankertz, Herwig (1977). Vorwort. In Herwig Blankertz (Hrsg.), Interaktion und Organisation in pädagogischen Feldern. Bericht über den 5. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft vom 29.-31.3.1976 in der Gesamthochschule Duisburg (S. 5–6). Weinheim [u. a.]: Beltz Verlag.
    [20] Lübbe, Hermann, Spaemann, Robert, Bausch, Hans, Mann, Golo, Hahn, Wilhelm & Lonkowicz, Nikolaus (1978). Mut zur Erziehung. Beiträge zu einem Forum am 9./10. Januar 1978 im Wissenschaftszentrum Bonn-Bad Godesberg. Stuttgart: Klett-Cotta.
[21] [Hans-Rüdiger Müller]