Wieviel kostet ein Kind? [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Wieviel kostet ein Kind? Anmerkungen zur Frage der Pflegekosten in Erziehungsheimen (Beitrag 1982; KMG 077-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqkq&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1982). Wieviel kostet ein Kind? Anmerkungen zur Frage der Pflegekosten in Erziehungsheimen. In Martin Bonhoeffer, Klaus Münstermann, Horst Schaletzky, Gerd Schemenau & Peter Widemann (Hrsg.), Was kostet ein Kind? Einsatz öffentlicher Mittel für das Leben junger Menschen außerhalb der Familie. Beiträge zur IGfH-Jahrestagung 1981 (S. 27–39). Frankfurt am Main: Internationale Gesellschaft für Heimerziehung (IGfH).
[4] Der Text basiert auf einem Vortrag, den Mollenhauer auf der Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Heimerziehung (IGfH) am 05. Oktober 1982 in Kassel hielt. In der sprachlichen Form des Textes blieb – beispielsweise durch die direkte Anrede der Adressaten – der Vortragscharakter erhalten. Auf Quellen- und Literaturnachweise wird verzichtet.

1.2 Weitere Fassungen

[5] Ein Jahr nach der Erstveröffentlichung erschien der Text als siebenseitiger Zeitschriftenartikel mit verändertem Untertitel und weiteren Abweichungen vom Leittext (Streichungen im Umfang von etwa eineinhalb Seiten; Einfügung einer Tabelle zur Kostenberechnung) in einem Sammelband.
  • [6] Mollenhauer, Klaus. Wieviel kostet ein Kind? Anmerkungen zur Frage der Pflegekosten in Erziehungsheimen (Beitrag 1983; KMG 077-b). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqkq&edition=b.
[7] Basierend auf:
  • [8] Mollenhauer, Klaus (1983). Wieviel kostet ein Kind? Erziehungsheime sind der Gesellschaft teuer. Helfende Hände, Mitteilungen aus der Arbeit des Diakonischen Werkes Westfalen, (2), 9–15.

1.3 Übersetzungen

[9] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[10] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [11] Manu. pub. 80 10: Mollenhauer, Klaus, 1982. Wieviel kostet ein Kind? - Anmerkungen zur Frage der Pflegekosten in Erziehungsheimen: Vortrag auf der Jahrestagung der IGfH in Kassel am 05. Oktober 1982 (Entwurf mit Korrekturen und Anmerkungen, 14 Seiten)
  • [12] Uni-Forschung 5: Mollenhauer, Klaus, 1977: Forschungsprojekt Kleinheime (95 Seiten)
  • [13] Uni-Lehre 70 12 - 001: Mollenhauer, Klaus, 1979: Gedanken zur Heimsituation. Papier zum Examenskolloquium SS 1979 (Text mit Anmerkungen, 3 Seiten)

2 Inhalt und Kontexte

[14] Der Text beginnt mit einer Vorbemerkung, in der Mollenhauer die von ihm in seinem Vortrag eingenommene, gegenüber dem Fachdiskurs naiv anmutende Einstellung begründet. Es folgen im anschließenden ersten Abschnitt Hinweise auf die – im Vergleich zu Privathaushalten – hohen Beträge, mit denen die öffentliche Erziehung von Kindern in Erziehungsheimen finanziert wird (im Durchschnitt, wie er schreibt, ca. 4.500 DM im Monat), verbunden mit der Frage, warum man mit diesen Beträgen nicht die Erziehung im Familienhaushalt direkt unterstütze, und warum es so erhebliche Unterschiede in den Pflegesätzen unterschiedlicher Heime gebe. Es folgt eine Diskussion der dem staatlichen Handeln zugrunde liegenden Motive, die in der historischen Herausbildung eines mit der Entstehung der öffentlichen Erziehung verbundenen Kontrollhabitus vermutet werden. Ebenso sei die Einführung des Subsidiaritätsprinzips in der öffentlichen Kindererziehung, das neben der Ermöglichung privater Initiativen in diesem Bereich auch zu einer Konkurrenzsituation der Träger um finanzielle Mittel geführt habe, ein relevanter Faktor zur Erklärung der Verteilung der Mittel, insbesondere auch der von Einrichtung zu Einrichtung stark voneinander abweichenden Pflegesätze. Nach einer vertiefenden Diskussion der historisch gewachsenen individualisierenden Einstellung zum Kind (die sich in der Finanzierung von Pflegesätzen pro Kind anstelle einer Finanzierung von Mittelzuweisungen pro Haushalt niederschlage) endet der Beitrag mit einer Aufstellung von vier
Maximen
(KMG 077-a, Abs. 077:6)
, in denen neben einer Finanzierung öffentlicher Erziehung nach Haushaltseinheiten die wechselseitige Deckungsfähigkeit unterschiedlicher Positionen in der Mittelzuweisung, eine minimale Bestandsgarantie im Hinblick auf Personal und Wohnung sowie eine Angleichung der Pflegesätze gefordert wird, so dass an die Stelle einer Konkurrenz um Mittel eine Konkurrenz um die besten pädagogischen Konzeptionen trete.
[15] Dieser einerseits sehr praxisbezogene und andererseits von der Analyse eines neuzeitlichen pädagogischen Habitus aus argumentierende Text entstand in einer Werkphase, die weit überwiegend durch eine allgemeinpädagogische und kulturhistorische Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte geprägt war. Allerdings unterhielt Mollenhauer in dieser Zeit engen, auch beratenden Kontakt zu einem Kinderheim in der Nähe von Göttingen, der auch in Forschungsaktivitäten mündete (vgl. hierzu den Aufsatz zu Interaktion und Organisation in pädagogischen Feldern, KMG 056-a, Abs. 056:63–68, sowie aus dem Nachlass das Dokument Uni-Forschung 5). Zudem ging der Kontakt zu dem Kinderheim auch in die Lehre ein (Uni-Lehre 70 12 - 001: Mollenhauer, Klaus (1979): Gedanken zur Heimsituation. Papier zum Examenskolloquium SS 1979).

3 Rezeption

[16] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [17] Mollenhauer, Klaus. Interaktion und Organisation in pädagogischen Feldern (Beitrag 1977; KMG 056-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqp0&edition=a.

4.2 Weitere Literatur

[18] –––
[19] [Hans-Rüdiger Müller]