Bildung, ästhetische [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Bildung, ästhetische (Beitrag 1989-2012; KMG 105-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqgr&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1989). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [4] Mollenhauer, Klaus (1993). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (2. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [5] Mollenhauer, Klaus (1994). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (3. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [6] Mollenhauer, Klaus (1996). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (4. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [7] Mollenhauer, Klaus (1998). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (5. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [8] Mollenhauer, Klaus (2001). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (6. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [9] Mollenhauer, Klaus (2004). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (7. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [10] Mollenhauer, Klaus (2006). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (8. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • [11] Mollenhauer, Klaus (2012). Bildung, ästhetische. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (9. Auflage, S. 222–229). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
[12] Der Text umfasst acht Druckseiten inklusive Literaturverzeichnis. Durch Pfeile (⟶) wird auf andere Artikel des selben Nachschlagewerkes verwiesen. Das zweibändige Nachschlagewerk Pädagogische Grundbegriffe wurde in Anlehnung an die 12-bändige Enzyklopädie Erziehungswissenschaft (1982-1986) veröffentlicht, um ein für Studienzwecke handhabbareres Format zu schaffen. In der Enzyklopädie hatten Lenzen und Mollenhauer gemeinsam den ersten Band herausgegeben (siehe Vorwort, KMG V60-a).

1.2 Weitere Fassungen

[13] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[14] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[15] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [16] Manu. pub. 80 56-001: Klaus Mollenhauer (o. D.). Ästhetische Bildung (Umfang: 18 Seiten; Typoskript zum Leittext, das eine längere Fassung als die Publikation darstellt)
  • [17] Manu. pub. 80 56-002: Klaus Mollenhauer (o. D.). Ästhetische Bildung (Umfang: 9 Doppelseiten; Typoskript des Leittextes, längere Fassung als die Publikation)

2 Inhalt und Kontexte

[18] In das zweibändige Werk Pädagogische Grundbegriffe sind, so Dieter Lenzen im Vorwort, etwa zwei Drittel ausgewählte, überarbeitete Einträge aus dem Bestand der Enzyklopädie Erziehungswissenschaft aufgenommen worden, ein Drittel der Einträge besteht aus neu geschriebenen Lemmata. Dazu gehört auch Mollenhauers Eintrag zur ästhetischen Bildung.
[19] Der Text beginnt mit einem systematischen Abschnitt über Begriff und Problemstellung (KMG 105-a, Abs. 105:1–2) der ästhetischen Bildung, in dem Mollenhauer die Zone
zwischen subjektiv bestimmter Leiberfahrung und den im engeren Sinne ästhetischen (künstlerischen) Kulturprodukten
(KMG 105-a, Abs. 105:4)
als dem relevanten Ort für ästhetische Bildungsprozesse aufsucht. In einem zweiten, historischen Abschnitt Zur Geschichte ästhetischer Bildung/Erziehung skizziert er vor allem klassische bildungstheoretische Positionen, mit denen eine ästhetisches Weltverhältnis neben einem theoretischen und einem praktischen (Immanuel Kant) begründet und dem ein besonderer Charakter der Freiheit zur Reflexion der eigenen Bedingungen des Gewordenseins (Friedrich Schiller) zugeschrieben wurde. Verengungen, die es im Folgenden wieder aufzulösen gelte, sieht Mollenhauer dann in den Entwicklungen von Theorien und Konzepten der ästhetischen Bildung im Verlaufe des 20. Jahrhunderts, dem er auf die Kunsterziehungsbewegung einerseits, auf die ideologiekritischen Bewegungen im Anschluss an die Kritische Kulturtheorie andererseits rekurriert. Zeitgenössische Herausforderungen an eine erneut bildungstheoretisch gedachte Theorie der ästhetischen Bildung skizziert er dann im Abschnitt Bildungstheoretische Problemstellungen in vier Schritten: Sie müsse sich erstens, um die Spezifizität der einzelnen Sinne kümmern, zweitens die damit zusammenhängenden verschiedenen Symbolisierungsweisen der Künste in ihrem Verhältnis zum jeweiligen Medium und zur je entstehenden Empfindung thematisieren. Drittens wäre zu diskutieren, wie im Sinne einer
Mündigkeits-Erwartung
(KMG 105-a, Abs. 105:13)
das Lesen der kulturellen Symbolbestände erlernt werden könnte – hierfür hat Mollenhauer immer wieder den Begriff der Alphabetisierung verwendet; und schließlich sei viertens das Verhältnis zwischen kollektiven Symbolsprachen der Künste und ästhetischen Medien und den je besonderen Leiberfahrungen der Subjekte zu verstehen.
[20] Mit diesem anspruchsvollen theoretischen Programm, das Mollenhauer auch in den etwa zeitgleich entstandenen Texten KMG V69-A, KMG 100-a und KMG 102-a entfaltete, wandte er sich gegen eine verkürzte Theoretisierung ästhetischer Bildung und Erziehung als vermeintlich gegenüber der bürgerlichen Kultur kritisch gewandtem Theorem der visuellen Kommunikation oder der polyästhetischen Erziehung (Ehmer, 1971; Roscher, 1976), denen jede Orientierung an überlieferten Beständen der Kunst verdächtig erschien.

3 Rezeption

[21] Es erfolgen immer wieder Bezugnahmen auf den Text, insbesondere auf die von Mollenhauer geforderte Berücksichtigung und Erforschung ästhetischer Bildung als eines konstitutiven Bestandteils Allgemeiner Bildung jenseits der Fachdidaktiken der künstlerischen Schulfächer (z. B. Zacharias, 2001, S. 135; Rolle, 2011, S. 49–50).

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [22] Mollenhauer, Klaus & Lenzen, Dieter. Vorwort der Herausgeber von Band 1 [der Enzyklopädie Erziehungswissenschaft] (Geleitwort 1983–1995; KMG V60-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqkn&edition=a.
    [23] Mollenhauer, Klaus. Ästhetische Bildung und Kultur – Begriffe, Unterscheidungen, Perspektiven (Monografie 1988; KMG V69-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqhc&edition=A.
    [24] Mollenhauer, Klaus. Ist ästhetische Bildung möglich? (Beitrag 1988; KMG 100-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqh5&edition=a.
    [25] Mollenhauer, Klaus. Schule, Kunst und Leben – Grundfragen der ästhetischen Bildung (Beitrag 1988; KMG 102-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqgw&edition=a.

4.2 Weitere Literatur

    [26] Ehmer, Hermann Karl (Hrsg.) (1971). Visuelle Kommunikation – Beiträge zur Kritik der Bewußtseinsindustrie. Köln: DuMont Schauberg.
    [27] Lenzen, Dieter (Hrsg.) (1982–1986). Enzyklopädie Erziehungswissenschaft. Handbuch und Lexikon der Erziehung in 11 Bänden und einem Registerband. Stuttgart: Klett-Cotta.
    [28] Lenzen, Dieter (1989). Vorwort. In Dieter Lenzen (Hrsg.), Pädagogische Grundbegriffe. Band 1. Aggression bis Interdisziplinarität (S. 7–10). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
    [29] Rolle, Christian (2011). Wann ist Musik bildungsrelevant? Bildungsstandards und das Technologiedefizit der Musikpädagogik. In Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck (Hrsg.), Musikalische Bildung – Ansprüche und Wirklichkeiten. Reflexionen aus Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Beiträge der Münchner Tagung 2011 (S. 41–55). München: Allitera.
    [30] Roscher, Wolfgang (Hrsg.) (1976). Polyästhetische Erziehung. Klänge – Texte – Bilder – Szenen. Theorien und Modelle zur pädagogischen Praxis. Köln: DuMont Schauberg.
    [31] Zacharias, Wolfgang (2001). Kulturpädagogik. Kulturelle Jugendbildung. Eine Einführung. Opladen: Leske und Budrich.
[32] [Cornelie Dietrich]