Ich höre. Höre ich mich ? [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Ich höre. Höre ich mich? Versuch einer musik-ästhetischen Selbstreflexion (Beitrag 1993; KMG 122-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqdr&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1993). Ich höre. Höre ich mich? Versuch einer musik-ästhetischen Selbstreflexion. Paragrana. Internationale Zeitschrift für Historische Anthropologie, 2(1–2), 120–125.
[4] Das Werk erschien 1993 im zweiten Heft der neu gegründeten Zeitschrift Paragrana, die vom Interdisziplinären Zentrum für Historische Anthropologie der Freien Universität Berlin herausgegeben wird. Das Heft bearbeitet in mehreren Texten das Thema Das Ohr als Erkenntnisorgan. Mollenhauers Beitrag umfasst sechs Druckseiten, enthält aber keine Literaturangaben. Dem Text ist eine notizhafte Beschreibung vorangestellt:
Schubert, Klaviersonate B-dur, Deutsch-Verzeichnis 960, 1. Satz, 1. Thema, Ästhetische Wirkungs-Beschreibung
(KMG 122-a, S. 120)
. Im Text erscheinen vier kleine Notenbeispiele, darunter das im Text besprochene erste Thema der Klaviersonate von Franz Schubert.

1.2 Weitere Fassungen

[5] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[6] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[7] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [8] Manu. pub. 90 19: Klaus Mollenhauer (o. D.). Ich höre. Höre ich mich?(Manuskript der Druckfassung weitestgehend deckungsgleich mit dem Druck, 8 S.)
  • [9] Manu. pub. 90 20: Klaus Mollenhauer (o. D.). Ich höre. Höre ich mich?(Manuskript der Druckfassung weitestgehend deckungsgleich mit dem Druck, 4 Doppelseiten)
  • [10] Manu. pub. 90 21: Klaus Mollenhauer (o. D.). Projekt-Papier. Zum Lesen und Wegwerfen! (Wirkungsbeschreibung der Schubertsonate schon vollständig enthalten; Typoskript mit zwei eingeklebten Notenbeispielen, 5 S.)

2 Inhalt und Kontexte

[11] Es handelt sich bei dem kurzen Text um ein Produkt, das im Kontext der empirischen Forschungen zur ästhetischen Bildung entstanden ist (siehe KMG 134-a). Neben anderen Versuchssettings wurde im Rahmen des Projekts auch die Aufforderung an Kinder gerichtet, musikalische Improvisationen zu bestimmten Emotionen wie
fröhlich
oder
traurig
zu spielen. Eine solche kindliche Erfindung – so beschreibt Mollenhauer zu Beginn des Textes – habe ihn an die besagte B-Dur Sonate Schuberts erinnert und ihn in der Folge dazu angeregt, über die ästhetische Wirkung der Musik diesen Text zu schreiben. In Anlehnung an Josef Königs These, die ästhetische Wirkung sei nichts als deren Darstellung (König, 1978) beschreibt er minutiös die Bewegungen, die sich zwischen Hören, Empfindungen und Werkanalyse einstellen, allerdings schwer beschreiben lassen. Es entsteht so eine Textsorte, die sich nicht durch wissenschaftliche Bezugnahmen auf Andere Plausibilität verschafft, sondern allein durch die immer wieder gestellte Frage, ob das Empfundene auf eine angemessene Art und Weise sprachlich artikuliert werden könne. Einen ähnlichen Text schreibt er im einleitenden Kapitel des Buches Grundfragen ästhetischer Bildung (KMG 134-A, Abs. 134:30–32) , dort bezogen auf die Erfahrung beim Zeichnen.
[12] Das Thema des Heftes – Das Ohr als Erkenntnisorgan – aufnehmend kommt er zu dem Schluss, dass das Ohr als ein Werkzeug gelten könne, durch das die doppelte Bewegung von Empfindung und Bewusstsein in eine Art Selbstreflexion führt oder führen kann, die es außerhalb der musikalischen Erfahrung so nirgends gebe. Die Zweifel daran, ob das so Entstehende eine intersubjektive Plausibilität erlangen könne, zeigt sich nicht nur in den im Text verstreuten Fragesätzen, so etwa am Ende:
Gab es Erkenntnis oder nur Gerede?
(KMG 122-a, Abs. 122:19)
, sondern auch in der kleinen Notiz, die sich auf dem Manuskript findet, das er der Göttinger Projektgruppe vorlegte: Projekt-Papier. Zum Lesen und Wegwerfen! (Manu. pub. 90 21).

3 Rezeption

[13] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [14] Mollenhauer, Klaus. Grundfragen ästhetischer Bildung. Theoretische und empirische Befunde zur ästhetischen Erfahrung von Kindern (Monografie 1996; KMG 134-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqcs&edition=A.

4.2 Weitere Literatur

    [15] König, Josef (1978). Die Natur der ästhetischen Wirkung (1957). In Josef König, Vorträge und Aufsätze (S. 256–337). Freiburg [u. a.]: Karl Alber.
[16] [ ]