Alles, was man malen kann, ist ein Bild, aber nur
‘meistenteils’
,
‘manchmal
nicht’
, nur
‘wenn man Phantasie hat’
,
wenn man weiß, welche
‘Farben man möchte’
,
man muß sie schon im Kopf
haben’. Regeln?
‘Ich kenn’ keine Regeln’
;
aber man braucht eine
‘Vorstellung, wie’s sein
soll’
, muß es
‘ordentlich machen’
und
‘nicht einfach drauflos malen’
; dazu ist
‘gute Phantasie’
nötig,
‘Überlegung’
, gute
Farben’... Auch das Thema, Sujet ist wichtig,
‘Natur’
,
‘Bäume’
,
‘Laub’
,
‘Frühling’
. [V85:51]
‘Bilder müssen
schon ein bißchen Farbe haben’
, eine
‘Skizze ist ja kein Bild’
,
‘man muß sich
schon Mühe geben’
, die
‘Größenverhältnisse müssen stimmen’
,
‘phantasievoll’
muß das Bild sein. [V85:52] Regeln gibt es, wenn überhaupt, dann
‘nicht großartig viele’
,
‘nicht so viele, ja eigentlich weniger. Also ich weiß nicht,
was es da gibt’
. Jedenfalls müssen
‘die
Farben gut zueinander passen’
; man muß
‘ein Auge dafür haben’
, auch
‘im Detail
genau’
sein. [V85:53] Jeder hat seinen eigenen Stil. [V85:54] Auch der Betrachter muß
‘so ein bißchen seine Phantasie spielen’
lassen können,
‘frei’
bleiben,
‘ein
bißchen (sich) selber ausdenken können’
. [V85:55] Ein
‘richtiges’
Bild liegt nur dann vor, wenn darin
‘so’n bißchen Natur oder so’
vorkommt,
‘... also, was es gibt, so in Wirklichkeit’
.
[V85:56] Zu den
‘Spielregeln’
gehören
‘richtige Farben’
,
‘Zeichnen’
,
‘abzeichnen, so’n Haus’
,
‘wenn man sich (nur) vorstellt’
, ist es auch ein Bild.
[V85:57] Schließlich kann man
ein Bild auch nur aus
‘Klecksen’
machen.
[V85:58] Wichtig ist auf
jeden Fall aber
‘Farbe’
,...
‘Farbunterschiede’
sind wichtig,
Einzelheiten wie
‘Dach’
und
‘Ziegel’
. [V85:59] Man
braucht
‘ne Vorstellung, was ich machen
will’
; also auch
‘erstmal so die Umrisse’
,
‘ich zeichne mir das mit Bleistift vor’
.
[V85:60]
‘Alles’
, was man malt, ist ein richtiges Bild; Farben
sind egal:
‘was’
man malt, ist egal; auch ein
Bild aus Klecksen ist ein
‘Bild’
.
‘Wenn’s ’nen Hintergrund’
hat, ist es ein
Bild,
‘egal, welche Farben man nimmt’
,
‘egal, was man malt’
. [V85:61] Regeln
‘gibt’s nicht’
;
‘ich kenn’ keine’
.
‘Man
kann ja (auch) aus Klecksen probieren, ’n Schiff zu machen,
Autos und sonstigen Kram’
. ... [V85:62] Über Gegenstände und Farben:
‘also ich male |a 11|jetzt
gerne mehr so Schiffe ... also das Meer... so blau, schönes
Blau ... Autos auch.’
‘Auf ’nem Blatt kann man ja malen, was man will,
was man meint. Aber wenn man was Bestimmtes malen will, und
man versucht das zu malen, manchmal klappt es, vielleicht
auch nicht’
. [V85:63] Welche Farbe man wählt, hängt ab
‘von den
Gedanken’
, die man hat. Ein gutes Bild wäre (stellt er
sich vor) ein
‘Baumhaus’
,
‘so
dunkel, so hellgrün, dunkelgrün, ganz Helles so ... und so’n
richtiges Dach und Ziegel und noch so ’ne Leiter an ’nem
Seil zum Hochklettern’
; fotografieren könnte man das
nicht,
‘find’ ich nicht’
. [V85:64] Auch
‘durcheinander’
Gemaltes
‘ist durchaus
möglich’
, eben
‘alles’
ist erlaubt,
was man malt, wie man’s macht,
‘doch, denk’ ich
auch, ja’
. Es gibt keine Regeln. [V85:65] Übereinstimmungen mit der
‘Wirklichkeit’
sind nicht nötig; aber es geschätzt, daß
‘alles so ziemlich wie in der Wirklichkeit
ist. Es ist alles echt gemalt. [V85:66] Hier so: da spiegelt sich was
drin ...’
. [V85:66] Andererseits, und das sei gut, sind
‘die
Straßen nicht so wie in der Wirklichkeit’
,
‘das ist gut, daß das nicht so ist’
,
‘also unwahrscheinlich’
,
‘Bilder sind eigentlich dazu da, da kann man halt was
draufmalen, auch was, was eigentlich nicht so sein kann,
etwas Unwahrscheinliches’
. [V85:67]
‘Gekritzel’
ist kein
Bild; man muß sich
‘konzentrieren’
,
‘malt das sorgfältig’
,
‘weiß
ganz genau, was man malen will’
,
‘denkt
das schon vor’
, will
‘was mit
ausdrücken’
. [V85:68] Regeln zu benennen ist schwierig.
‘Kommt ’n
bißchen drauf an, wie man’s malt’
, z. B.Farben,
‘die einem gefallen’
, denn:
‘jeder malt ja was anderes, was man meinetwegen grad’denkt oder so’
.
‘Mit ’n bißchen
Phantasie kann man sich (selbst bei Klecksen) was drunter
vorstellen’
. Allerdings:
‘ordentlich
gemalt’
heißt,
‘daß man halt nicht sich
selbst was denken muß, sondern man sieht auf dem Bild
alles’
; andererseits ist wichtig:
‘die
Stimmung auszudrücken’
,
‘sich die
Stimmung aussuchen’
, auch daß man
‘weiterdenken’
,
‘sich (etwas) weiter
vorstellen’
kann. Auch
‘schöne Farben’
sind wichtig,
‘türkis, hellblau, weiß’
, aber
auch Gefühle:
‘so richtig schwarz, da muß man
richtig Angst bekommen’
(lacht etwas). [V85:69]
‘Daß man’s
einigermaßen erkennen kann’
, ist notwendig, aber auch,
‘was ich damit ausdrücken will’
.