Danksagung
1. Begriffliche Unterscheidungen und Gliederung der Untersuchung
Bildung
Ästhetische Bildung
Ästhetische Wirkung
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–[134:17] Ästhetische Bildebewegungen vollziehen sich in der Auseinandersetzung des Subjekts mit sinnlich zugänglichen Figurationen.
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–[134:18] Derartige Bewegungen sind der direkten Beobachtung entzogen; wir können sie nur erschließen, und zwar über Deutungen, die sich die beobachtbaren Reaktionen auf solche Figurationen zum Gegenstand machen.
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–[134:19] Als„Reaktionen“bezeichnen wir nicht nur die sprachlichen oder nichtsprachlichen Antworten auf Figurationen, also nicht nur das, was häufig, wenngleich mißverständlich,„Rezeption“genannt wird, sondern auch diejenigen Lebensäußerungen, die eine tätige Auseinandersetzung mit ästhetischen Materialien in eigener Produktion zur Darstellung bringen.
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–[134:20] Von diesen beiden Tätigkeiten – der eher betrachtenden und der eher hervorbringenden – nehmen wir an, daß sie eine eigentümliche, eben„ästhetische“Wirkung haben, die in einer besonderen Weise Innenwelt und Außenwelt vermittelt.
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–[134:21] Wir nehmen also an, daß diese Vermittlungsweise Erfahrungen möglich macht, die sowohl die Welt als auch das Selbst zum Thema haben, in ihr sich also sowohl die Assimilation als auch die Akkommodation () konturiert.
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–[134:22] Wir nehmen ferner an, daß diese Thematik durch genaue Beschreibung der ästhetischen Produkte von Kindern zugänglich sein kann, ebenso wie sie zugänglich sein kann über die Reaktionen auf die ästhetischen Produkte anderer.
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–[134:23] Wir nehmen schließlich an, daß es in der Sphäre ästhetischer Tätigkeiten auch solche gibt, die sich als routiniert-konventionelle erweisen oder nur zufällige Spontaneität anzeigen und jene Welt- und Selbstthematik nicht erreichen, jedenfalls nicht in einer beobachtbaren Weise. Man kann das auch so ausdrücken: Was in der philosophischen Diskussion„ästhetische Erfahrung“(Seel 1985, S. 174 ff.)„ästhetische Wirkung“(König 1978) genannt oder als der Reflexions-Sinn von Metaphern (Ricoeur 1986) in sprachlogischer Rekonstruktion behauptet und erläutert wird, ist eine zunächst nur begrifflich begründete Möglichkeit ästhetischer Tätigkeiten – seien sie nun betrachtend oder hervorbringend; ob und in welcher Weise sich diese„Erfahrung“,„Wirkung“,„Reflexion“einstellt, ist eine Frage, die nur durch dichte Beschreibungen der Dokumente solcher Erfahrungen beantwortet werden kann.
Empirie und Kunst
Pragmatisches
Zwei Selbstbeschreibungen
Grundfragen
Unterscheidungen
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–[134:41] Es gibt, zumeist unter dem Titel von„Aisthesis“vorgetragen, Wahrnehmungen (in der Regel, aber dadurch noch unzureichend bestimmt, an die äußeren Rezeptoren gebunden) und Erfahrungen mit solchen Wahrnehmungen, die eine wesentliche Komponente jeglicher Erkenntnis sind. Und es gibt – im Unterschied dazu, gleichsam als Teilmenge – Wahrnehmungen, Aufmerksamkeiten und Erfahrungen, die sich angesichts kunstförmiger Ereignisse einstellen. Diese sind zwar auch auf Aisthesis überhaupt angewiesen; sie davon abzuheben empfiehlt sich aber solange, als vermutet werden darf, daß„kunstförmige“Aisthesis-Vorgänge eine Charakteristik haben, die nur als Wahrnehmung überhaupt und deren Erfahrung (etwa Erfahrung mit Geräuschen, mit Farbwahrnehmungen, mit taktilen Sensationen, mit der Schwere von Gegenständen, mit Schmerzempfindlichkeit usw.) nicht zureichend beschrieben wäre.
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–[134:42] Wer nur oder vorwiegend an (pädagogische) Handlungen denkt, die zweckrational auf Ziele hin orientiert sind, hat vielleicht ähnliches, aber nicht das gleiche im Sinn wie jemand, der unabhängig von solchen didaktischen Vorstellungen oder Unterrichtsarrangements sich nur fragt, worin denn die Eigentümlichkeit ästhetischer Erfahrung im Kontext der Bildung des Menschen besteht. Weder schließt beides sich aus, noch besteht irgendein Unterschied in der Wertigkeit. Aber während der Didaktiker (Vergleichbares gilt auch für die Therapie) seine Vorstellungen, Theorien, Konstruktionen im Hinblick auf allgemeiner gedachte Unterrichtsziele zu rechtfertigen sucht, ist der nichtdidaktisch Fragende von solcher Rechtfertigung entlastet; er braucht nur zu fragen, was der Fall ist, wenn (z. B.) Kinder oder Jugendliche ästhetisch tätig werden. Ob das, was der Fall ist, wenn Menschen ästhetische Erfahrungen machen, auch im Sinne einer Theorie des Unterrichts oder einer der vielen Varianten von ästhetischer Therapie den jeweiligen Zwecken (Zielen) zu- oder abträglich ist, interessiert ihn vielleicht am Ende, nicht aber am Anfang seiner Forschungen.
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–[134:43] Ästhetische Erfahrungen, in jenem oben erwähnten Sinne der„Kunstförmigkeit“, haben gleichsam zwei Seiten – wie übrigens auch die Aisthesis-Erfahrungen überhaupt: Sie sind einerseits in den Kontexten gesellschaftlich-kultureller„Funktionen“(wie man sagt) lokali|A 28|siert – etwa als Bekräftigung oder Abweisung eines kulturell eingespielten Habitus, als Zeichenträger für ideologische Botschaften, als Wiederholungen vorhandener ikonographischer oder motivischer Formenbestände u. ä.. Andererseits aber aktivieren sie den Organismus immer wieder aufs neue, werden auch durch solche Aktivierungen ermöglicht, gehören mithin dem Subjekt und seiner inneren Tätigkeit zu. Es ist ein Unterschied der Aufmerksamkeitsrichtung: Im ersten Fall, zur einen Seite hin, sind es die mir objektiv gegenüberstehenden Kultursachverhalte, an denen sich die Richtung meiner Bildungsbewegung orientiert. Zur anderen Seite hin konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf mich selbst.
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–[134:44] Diese Unterscheidung ist (zunächst) nur eine analytische. Denn tatsächlich darf man annehmen, daß in jedem ästhetischen Vorgang immer auch die je andere Seite angeregt wird, und sei es nur als schwache resonante Spur. Das ist schon deshalb anzunehmen, weil einerseits jeder Wahrnehmungsakt, auch wenn er (z. B.) durch die Aufmerksamkeit auf ikonographische„Lesbarkeiten“eines Bildes gerichtet ist, synästhetische Resonanzen im Organismus mit sich führt und weil andererseits selbst dann, wenn meine Aufmerksamkeit (z. B.) der Wirkung gilt, die die von mir improvisierten Töne auf mich haben, diese Töne doch in einem musikalischen Material lokalisiert sind, das als Komponente einer kulturellen Formation fungiert.
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–[134:45] Indessen können diese Aufmerksamkeiten mitsamt ihrer Resonanzen, wie wir oben schon sagten, ausdrücklich thematisch werden. In beiden Hinsichten handelt es sich um das Thematisch-Werden von Erfahrungsmöglichkeiten mit den dazugehörigen Nachfragen, Nachdenklichkeiten, Zweifeln, Revisionen, die erst als Folge einer Aufmerksamkeit eintreten. Es ist der Vorgang, den man gemeinhin„Reflexion“nennt. In Hinsicht auf ästhetische Sachverhalte scheint es uns nun höchst nützlich zu sein, zwei Arten solch reflektierenden Thematisch-Werdens zu unterscheiden: Im einen Falle wird die Wahrnehmung und Erfahrung ästhetischer Tätigkeiten und Objekte innerhalb gegebener kultureller Kontexte zum Thema; im anderen Fall richtet sich das thematische Reflektieren auf die zwischen Wahrnehmung und Erfahrung eingelagerten inneren Empfindungen. Auch dies ist ein Vorgang, der zwischen Zweifel und Selbstvergewisserung balanciert, aber nun„selbst-reflexiv“.
Ästhetische Empfindung
Gliederung der Untersuchung
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–[134:50] Jede ästhetische Tätigkeit enthält Momente von„Mimesis“. Mit dieser an die Kunstgeschichte und Kunstphilosophie anschließenden Behauptung oder Fragerichtung beginnen wir unsere Deutungsversuche, und zwar gleichermaßen auf die bildnerische und die musikalische Produktion bezogen. Die schlichte Frage ist hier, ob sich verschiedenartige mimetische Bewegungen unterscheiden lassen und welchen Ort sie in einem komplexen Panorama ästhetischer Erfahrungen und deren Bildungsbedeutsamkeit haben könnten.
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–[134:51] Die Vermutung, daß ästhetische Erfahrungen auch etwas mit Interaktion zu tun haben könnten, läßt sich leichter an musikalischen als an bildnerischen Beispielen erörtern. Dieser Problemzugang beschränkt sich deshalb ganz auf die musikalischen Improvisationen der Kinder, und hier ausschließlich auf Stücke, die von mindestens zweien erfunden wurden. Daß wir hier von den Theorien des Interaktionismus und seiner Nachfolger Gebrauch machten, ist naheliegend.
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–[134:52] Die ästhetischen Äußerungen auch von Kindern enthalten Komponenten dessen, was in Kunst- und Musikwissenschaft„Stil“ genannt wird, und zwar unabhängig von den häufig diskutierten Thesen im Hinblick auf sogenannte„Entwicklungsstile“. Was also tun und erfahren Kinder, wenn sie ihren Produkten – willkürlich oder unwillkürlich – eine Gestalt geben, ein Formenrepertoire ins Spiel bringen, das sich verallgemeinerungsfähiger Mitteilungsgesten bedient? Dies ist ein Problem in beiden Medien, im bildnerischen und im musikalischen.
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–[134:53] Mit dem sprachlichen Ausdruck„Gestalt“ ist auf eine Tradition ästhesiologischer Hypothesenbildung hingewiesen, deren Annahmen in der Frage nachgegangen wird, ob sich in den Produkten der Kinder Gestaltcharakteristiken zeigen, und zwar bezogen auf Wahrnehmungsqualitäten, in denen wiederum andere Partikel des komplexen Feldes ästhetischer Erfahrung erkennbar sind. Hier mußten wir uns gelegentlich heuristische Konstruktionen einfallen lassen, besonders im musikalischen Bereich, die über den Stand der gestalttheoretischen Diskussion hinausgreifen. Allerdings machen wir von den tiefenpsychologischen Erweiterungen des Gestaltbegriffs keinen Gebrauch.
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–[134:54] Daß ästhetische Erfahrung bisweilen tief in die Innenwelt hineinreicht, ist bekannt und bedarf keiner besonderen Hervorhebung. Schwierig aber ist es – wie z. B. die kunst- und musiktherapeutische Literatur zeigt –, hier zu empirisch zuverlässigen und den plausiblen Einzelfall übersteigenden verallgemeinerungsfähigen Behauptungen zu kommen. Wir haben das Problem radikal vereinfacht und nur gefragt, ob überhaupt in den Produkten der Kinder sich Ausdrucks-Qualitäten finden lassen, und zwar in einer sehr einfachen dichotomen Klassifikation von Ausdrucksgehalten.
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–[134:55] In vielen Bildern der Kinder finden sich„Kritzel“, wie übrigens auch in der avancierten Kunstproduktion. Unabhängig von ihrem entwicklungslogischen Status in früher Kindheit gehören diese graphischen Elemente zum bildnerisch-ästhetischen Repertoire. Dazu wurde eine eigene Versuchsanordnung entwickelt; aber auch in den anderen Bildprodukten fanden sich manche Spuren derartiger ästhetischer Signaturen. Was läßt sich darüber sagen?
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–[134:56] Schließlich gibt es in den meisten Musikprodukten so etwas wie kleinste Sinneinheiten. Im Falle unseres Materials konzentrieren wir uns auf etwas größere Einheiten, nämlich Figuren. Sie liegen zwischen dem, was musikanalytisch„Motiv“und„Thema“genannt wird; sie enthalten Hinweise auf die Eigentümlichkeit kindlich-musikalischer Formgebung und deren Zusammenspiel mit der Leibkomponente ästhetischer Erfahrung.
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–[134:57] Kinder sind nicht nur ästhetisch tätig in der Herstellung von Produkten, sie machen sich auch Gedanken über die Art dieser Tätigkeit, über die Bedeutung, die sie für ihre eigene Person haben mag, über den Bezug zu anderen Lebensäußerungen und pragmatischen Kontexten: Die Analyse von Gesprächsprotokollen, ergänzt durch Aufzeichnungen von Kommentaren während der Tätigkeit, soll Auskunft geben über Vorstellungen in bezug auf die Eigenart ästhetischer Objekte und Sachverhalte, über Wirkungsvermutungen und die Situierung ästhetischer Erfahrungen im Alltag. Es können hier freilich nur die Deutungen ermittelt werden, mit deren Hilfe die Kinder sich das, was sie tun, verständlich machen. Obwohl nur eine kleine Teilstichprobe in |A 34|dieser Weise befragt wurde und ihre Zusammenstellung auf selbstselektiver Auswahl beruhte, sind die qualitativen Befunde mitteilenswert: es entstand eine erste hypothetische Kontur dessen, was als ästhetische Erfahrung dem Bewußtsein der Kinder zugänglich ist. Mit diesem (vorläufigen) Blick auf die Sache sollen deshalb die folgenden Beschreibungen und Argumentationen eröffnet werden.
2. Wie Kinder über ästhetische Objekte und Tätigkeiten reden
Auswertungsgesichtspunkte
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–[134:72] Vieles, was auf einem Blatt Papier zu sehen ist, sei„nur Gekritzel“. Bei einem„Bild ... konzentriert man sich drauf, malt das sorgfältig; da weiß man ganz genau, was man machen will“;
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–[134:73] Farben sind wichtig,„Blau, was da (in ein bestimmtes Bild) nicht reingehört“. Oder„der Himmel, so türkis, hellblau, weiß“;
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–[134:74] bei„Schwarz, da muß man richtig Angst bekommen“;
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–[134:75] Bilder enthalten„Stimmungen ... so wie, wenn Kirschbäume blühen“.
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–[134:76]„Man muß sich was drunter vorstellen können, auch wenn halt jeder was andres sich vorstellt“;
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–[134:77]„wenn alle denselben Baum malen würden, wär’ nicht so schön“;
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–[134:78]„wenn man malt, dann malt man das, was man fühlt“.
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–[134:79] Zur Musik heißt es:„Irgendwie wild drauflos spielen, das ist kein Lied“.
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–[134:80] Der„Rhythmus muß verschieden“sein, die Töne auch, aber„es muß zusammenpassen“;
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–[134:81] Musik hört man„nach der Schule“, oder„wenn ich traurig bin oder wenn ich nicht einschlafen kann“.
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–[134:82]„Man stellt sich dann das Eigene vor“.
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–[134:83]„Eigentlich macht jeder seine eigene Musik“.
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–[134:86] Wann ist ein Bild, wann ist Musik? Diese zunächst etwas befremdlich anmutende Frage ist der Argumentation N. Goodmans (1976 und 1993) entnommen. Dort wird die schwierige und ontologische Assoziationen suggerierende Frage,„was“ein Bild oder eine Musik sei, durch die bescheidenere ersetzt,„wann“wir davon sprechen, daß etwas ein Bild oder eine Musik genannt werden dürfe. Welche Bedingungen, welche Umstände geben Kinder an, um ihre Rede über„Bilder“und„Musik“als sinnvoll behaupten zu können? Diese Frage läßt zudem, ihrer Art nach, historische und subkulturelle Varianten zu und verhält sich universalistischen Annahmen gegenüber skeptisch, was der Bildungstheorie nur guttun kann.
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–[134:87] Welchen Bezug hat das Anschauen/das Hören oder hat das Herstellen von Bild und Musik zum„Selbst“des Kindes? Ästhetische Gegenstände sind nicht nur Objekte von„Lesetätigkeit“, sondern auch metaphorische Aussagen über Innenwelt. Äußerungen dieser Art geben vielleicht am ehesten Auskunft darüber, ob Kinder in der ästhetischen Erfahrung eine Besonderheit sich zum Bewußtsein bringen, die von anderen Erfahrungen unterschieden und wie diese Erfahrung auf Innenwelt bezogen werden kann. Der Ausdruck„Innenwelt“wird hier gleichbedeutend mit dem häufigeren Ausdruck„Selbst“verwendet. Er soll das Ensemble dessen bezeichnen, wovon das Ich redet, wenn es über„sich“redet. Und wenn Kinder äußern, ästhetische Objekte oder Tätigkeiten hätten einen Bezug zu ihrem Organismus, ihren seelischen Befindlichkeiten u. ä., dann bringen sie, nach unserer Terminologie, einen Bezug zur„Innenwelt“oder zu ihrem„Selbst“zur Sprache (vgl. Kegan 1991).
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–[134:88] Wie wird die ästhetische Tätigkeit sozial situiert? Die Gesprächsführung lenkte die Aufmerksamkeit der Kinder auch auf das, was man grob zusammenfassend die soziale Funktion ästhetischer Tätigkeiten nennen kann. Dazu gehört zunächst die Frage nach der Mitteilbarkeit ästhetischer Erfahrung, besonders auch nach der Relevanz der Mitteilungsfunktionen, aber auch das gewünschte soziale„Setting“, der Hintergrund von ästhetischen Konsumgewohnheiten, die Situierung des Ästhetischen im Alltag. Des narrativen Charakters der Gespräche wegen ist besonders diese Problemkomponente nur schwach zum Vorschein gekommen; sie lag den Kindern offenbar nicht besonders, schien ihnen weniger bedeutsam. Sie ist indessen wichtig genug, um sie nicht zu unterschlagen.
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–[134:89] Was ist gelungen oder mißlungen? M. Seel (1986) hat eine Beurteilungshierarchie vorgeschlagen, in der ästhetische Ereignisse danach |A 42|geordnet werden, ob sie als„interessant“,„relevant“oder„gelungen“klassifiziert werden können. Als ästhetisch„interessant“beurteilen die Kinder fast alles, was zur Sprache kam; das meiste kommt ihnen auch„relevant“vor, einiges„gelungen“. Läßt sich also aus dem Sprachmaterial der Gespräche rekonstruieren, welchen Kriterien die Kinder folgen, wenn sie ein Produkt (implizit) als„gelungen“oder„zwar relevant, aber mißlungen“beurteilen?
Wann ist ein Bild?
Welchen Bezug hat das Anschauen oder das Herstellen von Bildern zum
„Selbst“ des Kindes?
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1.[134:99] Alle Kinder reagierten auf das Bild von mit quantitativ reichhaltigen und qualitativ pointierten Äußerungen. Das mag eine Hommage an dieses Bild sein; es ist aber auch eine kindliche Explikation ästhetischer Erfahrungen, zur Innenweltseite hin: Daß es ein„Sandweg“ist und keine„Betonstraße“, mag noch der„Außenwelt“zugerechnet werden, nicht dem„Selbst“. Aber daß derartige assoziative Etiketten die Erlebnisform solcher Objekte spiegeln oder ausdrücken, ist vermutlich ebenso unstrittig, wenngleich an unserem Material nicht zu beweisen. Ein„Sandweg“hat eine andere taktile Qualität als beispielsweise eine„Betonstraße“; beides aber sind vielleicht die sprachlichen Symbole für andersartige Umwelt-Erlebnisweisen. Die Äußerung, daß eines der Mädchen auf der Brücke„mich“oder den„Maler“anschaut, zudem noch„ohne Gesicht“, hat indessen schon eine andere Qualität. Sie zeigt sich auch in denjenigen Äußerungen, die auf diesen„Blick“nicht ausdrücklich Bezug nehmen: Die Kinder fühlen sich durch das Bild (und natürlich auch durch die Fragen der Gesprächspartner) herausgefordert, das zur Sprache zu bringen, was sie aus sich selbst diesem Bild entgegenbringen können – und seien es Farbkorrekturen – oder was an diesem Bild, als Stimulus gleichsam, sie in Bewegung bringt.
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2.[134:100] Im Hinblick auf das, was bei den Kindern in Bewegung kommt, ist die Sachlage schon weniger uneindeutig. Sie hegen keinen Zweifel daran, daß hier nicht irgendwie Gegenständliches/Figürliches im Vordergrund der ästhetischen Darstellung steht, sondern auch anderes. Das machen sie, wenngleich mit Unterschieden, auch für ihre eigenen Produkte oder Rezeptionen geltend. Was sie in Bewegung bringt, in innere Bewegung, das sind„Stimmungen“. Sie sagen dazu„traurig“oder„fröhlich“oder„gruselig“oder daß sie„Angst“empfinden. Sie sagen also, daß ein ästhetisches Produkt wesentlich mit dem zu tun hat, was sie„selbst“sind, als |A 48|empfindende Wesen, die nicht nur äußere Reize registrieren, sondern diese in innere Wahrnehmungen umwandeln bzw. äußere Sinnesempfindungen nach Maßgabe innerer Selbstwahrnehmungen deuten. Dabei haben die Kinder ein Bewußtsein davon, daß der Malvorgang nicht unter einer emotionalen Nötigung steht, also nichts anderes sei als spontane Expression: Die Stimmungen, die„ausgedrückt“werden sollen, kann man sich„aussuchen“. Und außerdem gilt:„Bilder sind eigentlich dazu da, auch etwas, das eigentlich nicht so sein kann, etwas Unwahrscheinliches“darzustellen.
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3.[134:101] In der Tatsache, daß die Kinder sich von Bildern, besonders auch ihren eigenen,„angesprochen“fühlen (wie man sagen könnte), daß einige sogar den Blick des -Mädchens auf sich gerichtet verspüren, ist nicht nur die Komponente eines phänomenalen oder fiktiv-interaktionalen Austauschs zwischen Kind und Objekt enthalten, nicht nur die Eröffnung jenes Spektrums von„Stimmungen“oder Ausdrucks-Anteilen; es wird – jedenfalls wird das von mehreren Kindern ausdrücklich hervorgehoben – begleitet von einer tätigen Auseinandersetzung des Kindes mit sich in einem ziemlich prägnanten Sinne: Bilder können„Erinnerungen“stiften oder in Gang bringen. Das ist nicht bloß„Phantasie“und„Vorstellen“, nicht nur Assoziation und Projektion; es ist eine selbststrukturierende Tätigkeit, durch das ästhetische Objekt in Bewegung gebracht. Man kann diesen Sachverhalt auch so formulieren: Wenn ein Bild Anlaß sein kann, daß„ich mich erinnern kann“, dann ist es Anlaß für ein Selbstgespräch – der Beginn von„Reflexion“. Deren Thematik reicht indessen weiter als nur bis zu jenen„Stimmungen“, und es ist, daran lassen die Kinder keinen Zweifel, eine fiktive Thematik, mal etwas dichter, mal lockerer an die anderen Lebenskontexte gebunden (diese Charakteristik wird bei der Musik noch deutlicher hervortreten).
Wie wird die ästhetische Tätigkeit sozial situiert?
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1.[134:104] Das Malen, als soziale Situation, wird aus allen anderen sozialen Kontexten herausgehoben oder berührt sich mit diesen nur locker (Eltern, Museum, Freunde). Es erfordert Alleinsein mit sich, relative Abgeschiedenheit, Unabgelenktheit, gelegentlich sogar Gleichgültigkeit gegen andere.
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2.[134:105] Die Kinder benennen dafür Gründe, die in der Sache liegen: Wenn Phantasie, Vorstellung, eigenes„Fühlen“,„eigene Gedanken“zur Sache gehören, dann darf diese Selbstaufmerksamkeit nicht gefährdet werden. Der Vorgang des Malens erfordert diese vereinzelnde Situations-Definition besonders deshalb, weil der Ernst, der diesem fiktiven Sich-selbst-Entdecken zukommt, verlorenginge, wenn er in das Feld sozialer Erwartungen hineingeriete.
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3.[134:106] Das bedeutet indessen nicht, daß dem ästhetischen Produkt die Mitteilungsfunktion entzogen würde. Die Kinder wollen wissen, ob es ihnen gelungen ist, das zur Darstellung zu bringen, was sie„ausdrücken“wollten, was sie„fühlen“, und die Verstehens-Hinsicht ist ihnen wichtig. Sie möchten jedoch dieses Verstehen von jeder normativen Orientierung freihalten. Vor allem erfahren sie das Bild als eine Mitteilung an sich selbst, die andere Mitteilungen zwar berühren darf, aber in Respekt vor der Zerbrechlichkeit der ästhetischen Erfahrung.
Was ist, bildnerisch, gelungen oder mißlungen?
Wann ist Musik?
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–[134:121] müssen Höhen und Tiefen unterschieden sein,
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–[134:122] müssen rhythmische Differenzen auftauchen,
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–[134:123] sollen möglichst auch Charakteristiken der Tonquellen, also Instrumente und Stimmen, ins Spiel kommen,
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–[134:124] müssen Lautstärken-Unterschiede aufeinander abgestimmt werden.
Drückt Musik etwas aus?
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–[134:135] Ich lebe in pragmatischen Kontexten (Lebenswelt);
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–[134:136] diese Kontexte sind für mein„Selbst“bedeutsam u. a. insofern, als sie das Spüren meiner selbst in Relation zu anderen konturieren (ich weiß, was„fröhlich“,„traurig“,„Streit“,„sich vertragen“usw. ist);
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–[134:137] beim Hören oder Machen von Musik bin ich mit ästhetischen Figurationen konfrontiert, die„Abstand“halten von jenen lebensweltlichen Erfahrungen;
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–[134:138] trotz dieses Abstands bewirken die ästhetischen Figurationen eine Art von Resonanz in den lebensweltlichen Erfahrungen;
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–[134:139] die Eigentümlichkeit musikalischer Erfahrung besteht deshalb u. a. darin, daß sie Abstand ermöglicht, ohne jene„Resonanz“zu verleugnen oder die Erinnerung an„Lebensweltliches“zu liquidieren.
Soziale Situierung
Was ist, musikalisch, gelungen oder mißlungen?
Ergänzungen
Zusammenfassung
3. Mimesis – Vorbild und Nachbild
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–[134:178] die Macharten, derer sich die mimetische/nachahmende Bezugnahme bedienen kann (Kopieren, Collagieren, Übermalen, Farbe tilgen usw.);
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–[134:179] die vermutete Intensivierung des Kunstverstehens durch das Herstellen solcher„Nachbilder“(hat z. B. der Schüler, der die Personengruppe auf„“ in einen Campingplatz hineinkopiert, von dem Bild nun mehr verstanden als vordem?);
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–[134:180] die neue Kontextualisierung des Vorbildes, z. B. durch das Versetzen in moderne Umwelten hinein, woduch etwa die gesellschaftliche Funktion der Kunst deutlicher ins Bewußtsein rücken könnte;
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–[134:181] die Frage, ob durch solche, zumeist in der Didaktik erörterte Verfahren das wahrnehmende Sehen differenzierter, gar kritischer werde und ob sie deshalb vielleicht etwas mit„Autonomie“zu tun haben.
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–[134:186] eine Imitation, deren„Fluchtpunkt“nicht in Kopiergenauigkeit besteht, sondern in der Nachahmung des Gesamtgestus, bei liberaler Handhabung der Details;
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–[134:187] eine Umgestaltung der Vorlage, die den Gesamtgestus vernachlässigt, sich an (vorwiegend) figürliche oder motivische Repertoires hält und diese in neue Kontexte einzubinden versucht;
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–[134:188] eine eher assoziative Weiterentwicklung des Vorbildes, in der die selbstbezügliche„ästhetische Empfindung“(Lehnerer), ein Vorkommnis der Innenwelt also, in den Vordergrund gerückt und zum Zentrum der mimetischen Bezugnahme gemacht wird.
3.1 Bildnerische Mimesis
Nachahmung des Gesamtgestus eines Vorbildes
Nachahmung von einzelnen Motiven
Mimetische Bezugnahme auf Ereignisse der Innenwelt
3.2 Musikalische Mimesis
A | A | B | C | A | A | D | A | |
Takt | 1 | 9 | 17 | 25 | 33 | 41 | 49 | 64 |
Nbsp 4
Bezugnahme auf den Gesamtgestus
Nachahmung von Einzelmotiven
Selbstmimetische Bewegungen
3.3 Zusammenfassung
4. Musikalische Interaktion
- [134:264]
1.Es gibt das offensive Spiel, in dem vor allem Verschiedenheit konturiert wird. Darin ist zwar erkennbar, daß es signifikante musikalische Gesten |A 107|gibt; sie münden aber nicht in einen Gesten-Austausch ein, stiften keine Sphäre von Interaktions-Gemeinsamkeit, sondern verbleiben in hartnäckigem Egozentrismus, wobei nicht selten der eine den anderen zu übertönen versucht. Es kommt hier allenfalls zu eigenwilligen„Interpunktionen“(Watzlawick), aber nicht zu einem„bargaining“, schon gar nicht zu einem„working consensus“oder zur Perspektivenübernahme.
- [134:265]
2.Daneben gibt es das parallele Spiel, in dem die musikalischen Einfälle von zweien nebeneinander herlaufen, ohne daß dabei ein Gestenaustausch stattfindet. Gegenüber dem offensiven Spiel entstehen hier Anfänge von Gemeinsamkeit, indem zumindest gewährleistet ist, daß man einander nicht stört. Oft ist jedoch aus dem Material nicht erkennbar, ob Tonfolgen überhaupt als mögliche signifikante Gesten zum Bewußtsein kommen.
- [134:266]
3.Erst im dialogischen Spiel tritt indessen die Signifikanz der musikalischen Geste konturiert hervor. Ein„working consensus“wird gefunden, innerhalb dessen sich nun allerdings die je individuellen Ton-Figurationen, relativ eigenständig, aufeinander beziehen können. Nun können, wie die Interaktionstheoretiker sagen würden, Identitäten ausgehandelt werden („identity bargaining“).
- [134:267]
4.Schließlich haben wir eine Untergruppe des dialogischen Spiels gefunden, die wir resonantes Spiel nennen. Diese konturiert die nun als signifikant akzeptierten musikalischen Gesten pointiert im Sinne dessen, was als Perspektivenübernahme skizziert wurde. Perspektivenübernahme im nicht nur behavioristischen Sinne schließt auch Vermutungen über die Gestimmtheiten mit ein, die sich für das musizierende Subjekt ergeben, ist also nicht nur ein kognitiver Vorgang. Der musikhermeneutische Ausdruck„Nachvollzug“(), wendet man ihn nicht nur auf den Hörer an, den Rezipienten, sondern auch auf die Mitspieler in einer Improvisation, trifft den Sachverhalt genau. Es ist eben nicht nur die musikalische Geste als pure Tonfolge nachzuvollziehen, sondern das Insgesamt ihrer vom Interaktionspartner erreichbaren Bedeutungsmöglichkeiten, auch wenn diese vom Beobachter nicht sprachlich beschrieben, sondern nur metaphorisch angedeutet werden können – es sei denn, der Beobachter spielte mit.
- [134:268]
5.Im kooperativen Spiel endlich wird, wie beim Übergang vom„play“zum„game“(), eine Regel für beide Stimmen geltend gemacht oder akzeptiert. Es scheint, wie beim Fußball- oder Rollenspiel mit vielen Mitspielern, einen Plan zu geben, eine gemeinsam geteilte Klangidee, eine„Situationsdefinition“, die auch über Varianten hinweg durchgehalten wird.
4.1 Materialbeschreibung
Das offensive Spiel
Das parallele Spiel
Das dialogische Spiel
Das resonante Spiel
Das kooperative Spiel
4.2 Häufigkeitsverteilungen
I Orientierungsstufe | II therap.-heilpäd. Einr. | III Heim, mit Versuchsleiterin als Interaktionspartnerin | IV Summe | |
1 offensiv | 0 | 7 | 3 | 10 |
2 parallel | 17 | 26 | 10 | 53 |
3 dial. | 16 | 7 | 6 | 29 |
4 res. | 16 | 11 | 16 | 43 |
5 koop. | 25 | 7 | 11 | 43 |
74 | 58 | 46 | 178 |
off. | parallel | resp. | dial. | koop. | |
off. | 2 | 3 | 1 | 0 | 0 |
parallel | 16 | 8 | 7 | 4 | |
resp. | 9 | 1 | 3 | ||
dial. | 10 | 4 | |||
koop. | 17 |
5. Stile
5.1 Bild-Stile
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–[134:309] einen Stil, in dem die„Welt“des Bildes wie aus einem Fenster gesehen konstruiert wird (1);
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-
–[134:310] einen anderen, der einem eher schweifenden Blick folgt (2);
-
–[134:311] einen dritten, bei dem Farbe und Licht in den Vordergrund der Darstellung kommen, demgegenüber anderes unwichtig wird (3);
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–[134:312] einen„Graphik“- oder ornamental bestimmten Stil (4);
-
–[134:313] einen Stil, der, freilich zu Unrecht, als regressiv bezeichnet werden könnte und der sich durch vorherrschende Verwendung von„Kritzel“-Elementen auszeichnet (5);
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–[134:314] einen Stil, in dem das Problem zu lösen versucht wird, das durch die Anordnung von Flächen auf dem Blatt sich ergibt (6);
-
–[134:315] und schließlich einen siebenten Stil, der darin besteht, (zumeist) ein Objekt, eine Figur dicht vor das Auge zu rücken, so daß es gleichsam in dichtester Nähe erscheint (7).
Häufigkeitsverteilungen
Einr./ Zahl d. Kinder |
Stil | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I | II | III | IV | V | VI | VII | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ther.-heil.päd. Einrichtungen 33 Ki. |
44 (14) | 39 (12) | 42 (13) | 81 (26) | 47 (15) | 19 (6) | 45 (14) | 317 (100) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Orientierungsstufe 25 Ki. |
38 (38) | 19 (19) | 11 (11) | 14 (14) | 4 (4) | 10 (10) | 3 (3) | 99 (100) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
gesamt/ 58 Ki. |
82 (20) | 58 (14) | 53 (13) | 95 (23) | 51 (12) | 29 (7) | 48 (12) | 416 (100) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I = Fenster, II = Panorama, III = Farbe – Licht, IV = Graphik, V = Kritzel, VI = Flächen-Org., VII = Nähe |
Unters. Gruppe | Stil | Gesamt | ||||||
I | II | III | IV | V | VI | VII | ||
Erw. | 21 (26) | 14 (18) | 7 (9) | 16 (20) | 0 (0) | 14 (18) | 8 (10) | 80 (100) |
Kinder | 82 (20) | 58 (14) | 53 (13) | 95 (23) | 51 (12) | 29 (7) | 48 (12) | 416 (100) |
gesamt | 103 (21) | 72 (15) | 60 (12) | 111 (22) | 51 (10) | 43 (9) | 56 (11) | 496 (100) |
Geschlecht Gruppe | Stil | Gesamt | ||||||
I | II | III | IV | V | VI | VII | ||
männl. 37 Kinder | 46 (16) | 43 (15) | 39 (13) | 62 (21) | 41 (14) | 24 (8) | 37 (13) | 292 (100) |
weibl. 21 Kinder | 34 (29) | 14 (12) | 14 (12) | 32 (27) | 9 (8) | 5 (4) | 11 (9) | 119 (100) |
gesamt | 80 (20) | 57 (14) | 53 (13) | 94 (23) | 50 (12) | 29 (7) | 48 (12) | 411* (100) |
5.2 Musikalische Stile
Häufigkeitsverteilungen
O-Stufe | ther.Einr. | Summe | |
Lied | 22 (18) | 57 (24) | 79 (22) |
Tanz | 26 (22) | 66 (27) | 92 (26) |
Klang | 22 (18) | 63 (26) | 85 (24) |
Drama | 14 (12) | 15 (6) | 29 (8) |
Epik | 15 (13) | 19 (8) | 34 (9) |
Lyrik | 20 (17) | 21 (9) | 41 (11) |
Summe | 119 (100) | 241 (100) | 360 (100) |
m | w | gemischt m/w | Gesamt | |
Lied | 38 | 38 | 3 | 79 |
Tanz | 68 | 21 | 3 | 92 |
Klang | 52 | 27 | 6 | 85 |
dramat. | 20 | 5 | 4 | 29 |
episch | 25 | 9 | 0 | 34 |
lyrisch | 19 | 18 | 4 | 41 |
Summe | 222 | 118 | 20 | 360 |
-
1.[134:366] Im Hinblick auf Probleme der psychischen Entwicklung der Kinder muß man zur Kenntnis nehmen, daß die Rangfolge der Stile nicht nur in der Summe, sondern in beiden Einrichtungstypen gleich ist. Würde die Wahl der eher als komplex definierten Stile tatsächlich einen Entwicklungsvorsprung anzeigen, dann wäre zu erwarten gewesen, daß sie von den Kindern der Orientierungsstufe entschieden häufiger zur Darstellung gebracht werden. Das ist zwar nicht zwingend, aber es mahnt zur Vorsicht gegenüber entwicklungspsychologischen Deutungen.
-
2.[134:367] Auch die geschlechtstypische Deutung könnte voreilig sein, jedenfalls wenn man ihre Richtung so beschreibt wie oben geschehen. Soll nämlich die – kaum zu leugnende – Verschiedenartigkeit zwischen Mädchen und Jungen genauer bestimmt werden, dann empfiehlt sich eine detaillierte Beschreibung: Sowohl im Lied als auch in den lyrischen Stücken geht es darum, musikalische Spannung zu erzeugen. Im Lied werden meist mehrere musikalische Bögen gespannt; auch im lyrischen Stil zeigt sich eine außerordentlich konzentrierte Spannung erzeugende Haltung |A 148|(vgl. die Stildefinitionen oben). Nun erzeugt allerdings auch der dramatische Stil Spannung; dieses Erzeugen ist aber hier nicht die Grundhaltung, wird nicht als zentrale Gestaltungsaufgabe wahrgenommen, sondern eher punktuell oder passagenweise als Mittel zur Steigerung einer Entwicklung, eines eher äußeren Geschehens verwendet. Statt der zuvor verwendeten Zuschreibungen von„Bravheit“(Mädchen) und„individualisierender Durchsetzung“(Jungen) lägen die deutenden Vokabeln„musikalische Eindringlichkeit“(Mädchen) und„lärmende Äußerlichkeit“(Jungen) wohl näher an der Sache. Ob es sich dabei aber um eine Charakteristik des Geschlechts und nicht nur um eine ontogenetische Differenz der Lebensentwicklung in der Vorpubertät handelt, deren mentale Symbolisierungen sich in den Stilen zeigen, kann hier nicht entschieden werden.
-
3.[134:368] Noch schwerer zu interpretieren ist ein anderer Befund, weder mit der Entwicklungs- noch mit der Geschlechtsfrage unmittelbar verbunden (Tabelle 8): Die Improvisationen sind teils Stücke, die nur von einem Spieler oder einer Spielerin vorgetragen wurden, teils solche, die beim Zusammenspiel von mehreren entstanden. Welche Stile also entstanden eher im Einzel-, welche eher im Gruppenspiel? Es ist leicht zu erkennen, daß die Gruppensituation eher zum„komplexen“Stil, die Einzelsituation eher zu den drei anderen führt. Das klingt nun fast wie eine Tautologie, wurde doch eingangs„Komplexität“auch als Stimmenvielfalt definiert. Indessen kommt in dieser Alternative (entweder Einzel- oder Gruppenspiel) ein neues Moment zum Vorschein, nämlich die soziale Situierung musikalischer Erfahrung in der Interaktion mit anderen. Hier die Verteilung auf Einrichtungen und Geschlecht zu kontrollieren, wäre
Tabelle 8: Verteilung der musikalischen Improvisationen nach Stil und Einzel- oder Gruppenspiel (in Klammem die jeweiligen Verhältnisangaben, zu beziehen auf die Summe-Zeile)
Einzel Gruppe Lied 64 (4,3) 15 (1) Tanz 69 (3) 23 (1) Klang 66 (3,5) 19 (19) dramatisch 12 (0,7) 17 (1) lyrisch 20 (1,4) 14 (1) episch 20 (1) 21 (1) Summe 251 (2,3) 109 (1)
6. Gestalt
6.1 Bilder
Figur und Grund
Waagerechte und Senkrechte
Lot und Schräge
Fläche und Linie
Bildfläche und Bildtiefe
Häufigkeitsverteilungen
Einr./Zahl d. Kinder | Gestaltcharakteristik | gesamt/Produkte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I | II | III | IV | V | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
therap.-heilpäd. Einr. 33 Ki. | 124 (39) | 56 (18) | 66 (21) | 48 (15) | 23 (7) | 317 (100) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
O-Stufe 25 Ki. | 30 (30) | 14 (14) | 21 (21) | 11 (11) | 23 (23) | 99 (100) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
gesamt/58 Ki. | 154 (37) | 70 (17) | 87 (21) | 59 (14) | 46 (11) | 416 (100) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I = Figur/Grund, II = Waagerechte/Senkrechte, III = Lot/Schräge, IV = Linie/ Fläche, V = Bildfläche/Bildtiefe |
Geschlecht | Gestaltcharakteristik | gesamt/ | ||||
I | II | III | IV | V | ||
männl.
37 Ki. |
106 (36) | 58 (20) | 59 (20) | 46 (16) | 23 (8) | 292 (100) |
weibl.
21 Ki. |
47 (39) | 12 (10) | 28 (24) | 12 (10) | 20 (17) | 119 (100) |
gesamt 58 Ki. |
153 (37) | 70 (17) | 87 (21) | 58 (14) | 43 (11) | 411* (100) |
Gestaltcharakteristik | gesamt/(Produkte) | |||||
I | II | III | IV | V | ||
Erwachsene | 5 (6) | 14 (19) | 22 (28) | 23 (29) | 15 (19) | 80 (100) |
Kinder | 154 (37) | 70 (17) | 87 (21) | 59 (14) | 46 (11) | 416 (100) |
6.2 Musik
-
–[134:414] Ist es zulässig, musikalische Vorgänge mit analogisierenden Vokabeln wie„Kraft“,„Energie“,„Schwere“u. ä. zu beschreiben, wie das tut, in gestalttheoretischer Absicht, wenngleich beispielsweise nicht bestritten werden kann, daß das Erleben von Musik etwa den Energiehaushalt des Organismus anrührt (Einatmen – Ausatmen)?
-
–[134:415] Was folgt gestalthypothetisch aus der Tatsache, daß musikalische Ereignisse (anders als bei Bildern) Bewegungsvorgänge in der Zeit sind, die ohne Erinnerung und Antizipation, ohne wenigstens imaginierte Körperbewegungen gar nicht konstituiert werden können?
-
–[134:416] Ist es bestreitbar, daß auch musikalische Ereignisse, in dieser Hinsicht vielleicht den visuellen analog,„Raumempfindung“„imaginär“(Kurth 1931, S. 119)
-
–[134:417] Was könnte musikalisch der„Figur-Grund“-Opposition entsprechen? Ist es überhaupt sinnvoll, in dieser und in anderen Hinsichten die visuellen und die auditiven Gestaltcharakteristiken zu analogisieren?
Volumen – Linie
Schweben – Festigen
Diffusität – Motivkontur
Erwartungen – Antworten
Häufigkeitsverteilungen
O-Stufe | therap.-heilpäd. Einr. | Gesamt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vol./Linie | 21 (18) | 50 (21) | 71 (20) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
schw./fest. | 29 (24( | 65 (27) | 94 (26) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
diff./Motiv | 33 (28) | 61 (25) | 94 (26) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erw./Antw. | 36 (30) | 65 (27) | 101 (28) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamt | 119 (100) | 241 (100) | 360 (100) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
(Die prozentuale Abweichung in der Summen-Zeile von 100 ergibt sich aus dem Verzicht auf Angaben von weniger als 1 %). |
männlich | weiblich | weibl. ca. | gemischt | Gesamt | |
Vol./Linie | 47 (21) | 20 (17) | 45 % | 4 | 71 (20) |
schw./fest. | 46 (21) | 42 (36) | 63 % | 6 | 94 (26) |
diff./Motiv | 65 (29) | 25 (21) | 43 % | 4 | 94 (26) |
Erw./Antw. | 64 (29) | 31 (26) | 48 % | 6 | 101 (28) |
Gesamt | 222 (100) | 118 (100) | 20 | 360 (100) |
Lied | Tanz | Klang | dramat. | episch | lyr. | Gesamt | |
Vol./L. | 7 (2) | 18 (5) | 25 (7) | 6 (2) | 9 (2) | 6 (2) | 71 (20) |
Schw./F. | 26 (7) | 16 (4) | 29 (8) | 6 (2) | 12 (3) | 5 (1) | 94 (26) |
Diff./M. | 24 (7) | 34 (9) | 10 (3) | 10 (3) | 7 (2) | 9 (2) | 94 (26) |
Erw./A. | 22 (6) | 24 (7) | 21 (6) | 7 (2) | 6 (2) | 21 (6) | 101 (28) |
Gesamt | 79 (22) | 92 (26) | 85 (24) | 29 (8) | 34 (9) | 41 (11) | 360 (100) |
Lied | Tanz | Klang | dramat. | episch | lyr. | Gesamt | |
Vol./L. | + | 20 | |||||
Schw./F. | + | + | 26 | ||||
Diff./M. | + | 26 | |||||
Erw./A. | + | 28 | |||||
Gesamt in % | 22 | 26 | 24 | 8 | 9 | 11 | 100 |
7. Ausdruck
Antriebsstücke
Stimmungsstücke
Wechselstücke
Orientierungsstufe | Therap.-heilpäd. Einrichtungen | |||||
Bild | Musik | gesamt | Bild | Musik | gesamt | |
Antrieb | 12 (12) | 40 (34) | 52 (29) | 95 (30) | 86 (36) | 181 (32) |
Stimmung | 52 (53) | 41 (34) | 93 (43) | 109 (34) | 77 (32) | 186 (33) |
Wechsel | 35 (35) | 38 (32) | 73 (34) | 113 (36) | 78 (32) | 191 (34) |
gesamt | 99 (100) | 119 (100) | 218 (100) | 317 (100) | 241 (100) | 558 (100) |
-
–[134:531] Die Stücke sind keine unvermittelt spontanen Ausdrucksgesten, sondern instrumentell (über Malmaterialien, Musikinstrumente) vermittelte Darstellungen von Ausdrucksgesten.
-
–[134:532] Darin nimmt das Kind eine Distanzierung von„Selbstanteilen“vor, die nun als„Objekte“(vgl. Kegan 1991) zum Thema werden können.
-
–[134:533] Solche Anteile werden nicht nur zum Thema, sondern können als Erinnerung und ästhetische Hervorbringung erfahren werden, gelangen also, über die ästhetische Fiktion, in die Verfügung des Kindes, das zu begreifen lernt, der„Macher“seiner Empfindungen sein zu können, sogar von solchen Empfindungen, die verschieden sind von denen, die es sonst hat (vgl. Lehnerer 1994). Es kann nun„Psychotope“selbst hervorbringen und im ästhetischen Produkt konturieren.
8. Das Kritzel
Fragestellung
Malende Affen und
Das Kritzelexperiment
Wirkungsbeschreibungen
Bedeutungsfelder von Kritzelgesten
Einkreisen – Ausbrechen
Strömen – Stauen
Streuen – Bündeln
Häufigkeitsverteilungen 1
Bedeutungsfelder | Gesamt | |||
Einrichtung | Einkreisen Ausbrechen | Strömen/Stauen | Streuen/Bündeln | |
Therap.-heilpäd. Einrichtungen | 9 (60) | 4 (27) | 2 (13) | 15 (100) |
Orient.-Stufe | 7 (33) | 11 (53) | 3 (14) | 21 (100) |
Erwachsenenbildung | – | 13 (81) | 3 (19) | 16 (100) |
Gesamt | 16 (31) | 28 (54) | 8 (15) | 52 (100) |
Bedeutungsfelder | Gesamt | |||
Geschlecht | Einkreisen/Ausbrechen | Strömen Stauen | Streuen Bündeln | |
Männlich | 12 (50) | 7 (29) | 5 (21) | 24 (100) |
Weiblich | 4 (14) | 21 (75) | 3 (11) | 28 (100) |
Gesamt | 16 (31) | 28 (54) | 8 (15) | 52 (100) |
Die Übermalung des
„Kritzelgrundes“
Erneutes Darüberkritzeln
Lineares Nachfahren und flächiges Ausfüllen
Skripturen
Figürliches Ausmalen
Häufigkeitsverteilungen 2
Reaktionsformen | Gesamt | ||||
Einrichtung | Darüberkritzeln | Nachfahren/Ausfüllen | Skripturen | Figürliches Ausmalen | |
Therap.-heilpäd. Einr. | 6 | 5 | 1 | 2 | 14* |
Orient.-Stufe | 0 | 6 | 4 | 11 | 21 |
Erwachsenenbildung | 0 | 12 | 0 | 4 | 15 |
Gesamt | 6 | 23 | 5 | 17 | 51* |
Exkurs: Graphische Bildmotive
9.
„Tönend bewegte Formen“ –
Annotationen zur Leiblichkeit kindlich-musikalischer Gestaltung
Musikalische Figuren
Ein Beispiel
-
–[134:618] In einer anderen, syntaktisch identischen Figur ist zu sehen, wie undramatisch der Schlußteil verläuft, wenn der Quintraum zuvor nicht verlassen wurde (s. Notenbeispiel 36).Auch hier Dreiteiligkeit (a a b), auch hier die Wiederholung eines aufsteigenden Motivs, im letzten Teil jedoch keine Erweiterung des gesetzten Rahmens, sondern eine friedlich absteigende Schlußformel im durch die Quinte f schon vorbereiteten B-Dur. Auch hier gibt der letzte Teil der Figur eine naheliegende Antwort auf die Anfangsteile, aber ganz anders als in der zuerst vorgestellten Melodie.
- |A 240|
-
–[134:619] In dem bekannten Lied„“ (s. Notenbeispiel 37), einer Variante des amerikanischen„“, ist dieselbe Erfahrung quasi‚objektiviert‘in ein Lied eingegangen. In der Strophe wird die Sexte nur in einer unbetonten Achtelnote angedeutet, im Refrain dann wird sie entfaltet. Hört man kleine Kinder, die noch nicht über ein festes Harmoniegefühl verfügen, dieses Lied mitsingen, so treffen sie zwar nicht die Töne, aber sie verstärken die vorgestellte Kontur der Melodie (vgl. zu diesem Phänomen Brehmer 1925, Gembris 1987, S. 136 ff.) und zwar in Richtung dieser„Sprengung“: sie schießen stimmlich weit über das Ziel hinaus im Refrain, so daß etwa die in Beispiel 37 a gezeigte Melodie entsteht.
-
–[134:629] Die real vollzogenen Körperbewegungen und die erklingende Bewegung stimmen keineswegs überein, ja ihr Nicht-Übereinstimmen macht musikalische Sinnerzeugung erst möglich. Das Kind mußte entgegen alltäglichen Körperimpulsen arbeiten, kann also in diesem Sinne nicht„eins sein mit seinem Leib“.
- |A 243|
-
–[134:630] Musikalische Formgebung und„leibliche Responsivität“sind in der Improvisation gegenseitig aufeinander verwiesen, unterhalten eine Wechselbeziehung. Weder kann die Syntax nur aus der Leiblichkeit, d. h. ohne kognitive Vorstellung von den Kategorien„Wiederholung“und„Variation“entstehen, noch entfalten sich diese unabhängig von den leiblichen Impulsen, vom Angesprochensein des Leibes durch den Klang.
Tonale Impulse
Bewegungsimpulse
Koppelungen – Entkoppelungen
10. Schluß
-
1.[134:659] Begreift man„ästhetische Bildung“nicht nur als Vorgang oder Resultat pädagogisch-institutioneller Bemühungen, sondern als eine wesentliche Dimension der Auseinandersetzung des Menschen, hier besonders des Kindes, mit„Welt“und seiner je eigenen Weise der Weltaneignung, dann gilt es zu klären, was überhaupt geschieht, wenn ein Kind sich anschickt, ästhetisch tätig zu werden. Um diese Frage durch die vielen Beschreibungen und Interpretationen hindurch aufrechtzuerhalten, haben wir immer wieder den Ausdruck„ästhetische Erfahrung“in Anspruch genommen. Um die Fragestellung nicht in allgemeinen„Aisthesis“-Behauptungen zu fundieren oder zu diffundieren, haben wir uns auf einen Sonderfall von Wahrnehmungs- und Erfahrungsweisen konzentriert: auf sogenannte„kunstförmige“ästhetische Erfahrung, d. h. auf diejenige Erfahrung, die sich einstellt (einstellen kann), wenn es um symbolische Präsentationen geht. Diese Einschränkung hat sich bewährt. Im Hin und Her zwischen begrifflichen Erläuterungen (vor allem die jeweiligen Kapitel-Einleitungen) und interpretativen Befunden konnte nun beschrieben werden, was unter dem Begriff„ästhetische Erfahrung“jeweils der Fall ist, und zwar unterschieden nach Bild und Musik. Eine solche Richtung des theoretischen Interesses legte hermeneutische Verfahren nahe. Soll nämlich die Erfahrung, die das Kind macht oder gemacht hat, zur Sprache kommen, muß man verstehen, was es gemacht hat. Die immer |A 254|wieder dokumentierten Häufigkeitsverteilungen haben demgegenüber nur die Aufgabe, Verallgemeinerungen besser kontrollieren und gelegentlich auch weiterführende Hypothesen formulieren zu können. Das hatte Folgen für die theoretische Organisation: Nicht warum (als Folge welcher„causae“) diese oder jene Erfahrung gemacht wurde, stand im Vordergrund, sondern die Frage, was denn diese„ästhetische Erfahrung“bei Kindern überhaupt sei. Deshalb haben wir verschiedene Beschreibungszugänge gewählt. Und obwohl wir unseren Blickpunkt auf„kunstförmige“Erfahrung hin eingeengt hatten, konnten wir jene Frage zunehmend facettenreicher diskutieren.
-
2.[134:660] Was also sind die Komponenten dieser Facetten? Allgemein liegt allen Nuancierungen ästhetischer Erfahrung, auch der scheinbar bloßen Rezeption, eine tätige Weise der Weltzuwendung zugrunde. Das ist freilich eine tautologische Behauptung, denn schon die„Versuchsanordnungen“enthielten die Aufforderung zur Tätigkeit. Dieser definitorische Rahmen, gleichsam das Apriori unserer Untersuchungen, konnte aber a posteriori empirisch angefüllt werden. Der wichtigste Befund in dieser Hinsicht ist die Tatsache, daß noch in den bescheidensten Objekten Produktivität erkennbar war. Nur ganz selten sind solche Fälle, in denen das Tätigsein nichts als repetitiv war. Der Leser hat indessen gewiß bemerkt, daß wir in dieser Hinsicht Ausdrücke wie„kreativ“oder„schöpferisch“möglichst vermieden haben, auch dort, wo sie gleichsam zwanglos sich einstellen könnten; die damit verbundenen Unterscheidungsbemühungen scheinen uns entbehrlich zu sein, wenn man nur unterstellt, daß ein„produktiver“Akt für das Individuum etwas ontogenetisch Neues oder Anderes bedeutet und nicht nur eine bloße Verlängerung des Gewohnten. Daß die Kinder diese„Produktivität“nicht nur in ihren Objekten unter Beweis stellten, sondern davon auch durchaus ein Bewußtsein haben, zeigte sich in ihren im 2. Kapitel zusammengestellten sprachlichen Kommentaren. Es zeigte sich überdies, daß, im Bewußtsein der Kinder, ästhetische Produktivität die (äußere) Realität nicht einfach abbildet, sondern Fiktionen konstruiert. Die so fingierte (neue) Wirklichkeit verliert dadurch nichts an Ernst: denn nun stehen die Selbst-Anteile in dieser Art von Tätigkeit auf dem Spiel. Dabei werden entwicklungslogische Rücksichten nebensächlich; immer wieder konnten wir erkennen, daß in dieser Phase der ästhetischen Sensibilisierung das ganze Reservoir bis dahin erworbener ästhetischer Zeichen zu gleichgewichtiger Verfügung steht. Pointiert wurde das deutlich bei den„Kritzeln“, im kleinen Exkurs über bildnerische Motive oder bei den verschiedenen„Stilen“.„Ästhetische Erfahrung“heißt also in dieser Hinsicht: seine eigene Symbolisierungsfähigkeit erfahren als produktiven Umgang mit den bisher erworbenen Anteilen des Selbst, in Relation zu dem bildnerischen und musikalischen Material, das kulturell überhaupt zur Verfügung steht.
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3.[134:661] Diese ästhetische Produktivität hat, schon bei Kindern, einen ihrer Gründe in einer besonderen Konstitution des Leibes beim Menschen. |A 255|Der allgemein geltend zu machende anthropologische Sachverhalt, daß nämlich der Mensch zu sich exzentrisch sich verhalten kann, tritt schon in den ästhetischen Hervorbringungen von Kindern deutlich zutage. Das ästhetische Produkt ist nämlich nicht nur eine bloße Vermehrung von auch sonst sich einstellenden Erfahrungen mit sich und der Welt, wenngleich in verschiedenen Medien der Darstellung. Es dokumentiert vielmehr eine Differenz-Erfahrung, die im Felde ästhetischer Ereignisse eher und prägnanter sich einstellt als sonst. Das ist deshalb der Fall – und dies konnten wir am vielleicht deutlichsten im Kapitel 9„Tönend bewegte Formen“ zur Darstellung bringen –, weil erst im Akt der ästhetischen Hervorbringung die aus der Exzentrizitäts-These folgende leibhafte Gegenläufigkeit von Körperimpuls und ästhetischer Tätigkeit erfahrbar wird. Solche Gegenläufigkeit zeigte sich indessen schon früher: Auch die Artikulation von Gestaltcharakteristiken (Kapitel 6) konnte deutlich machen, daß es sich dabei nicht um eine bloße Verlängerung physiologischer Dispositionen handelt. Vielmehr dokumentieren die Produkte der Kinder je eine, freilich vorbewußte, Bezugnahme auf Gestalt-Regeln und bringen mal diese, mal jene Regel ausdrücklich zur Darstellung. Ästhetische Erfahrung ist also auch eine Erfahrung mit den anthropologischen Vorgaben, die das Subjekt in seinem Organismus vorfindet. Das gilt auch für die beschriebenen„mimetischen“Bewegungen (Kapitel 3); in allen von uns unterschiedenen Fallgruppen konnte das Produkt nur zustande kommen, konnte es ein bemerkenswertes Profil nur dadurch gewinnen, daß es sich vom Vorbild entfernte und sich nicht auf die Attitüde des Kopierens einließ. Die Möglichkeitsbedingung für solches Sich-Entfernen aber ist die in der„exzentrischen Positionalität“(Plessner)
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4.[134:662] Obwohl pragmatisch entlastet, fehlt den Produkten und sprachlichen Kommentaren der Kinder doch nicht jeglicher Bezug auf Sozialität. Wie auch immer locker oder häufig gar nicht mit den Problemen der Lebenspraxis verbunden, zeigen sich dennoch vielfältige Verweisungen, wenn auch indirekt. Ästhetische Erfahrung ist also nicht schlechterdings exterritorial. Schon die Tatsache, daß wir fast allen Produkten eine soziale Mitteilungsgeste entnehmen konnten (vgl. das Kapitel 5„Stil“), verweist auf diesen Sachverhalt. Auch ästhetische („kunstförmige“) Äußerungen sollen verstanden werden, und zwar von anderen. Diese Sozialitäts-Dimension hat zwar nicht die Form des Verständlichmachens eines Besonderen („Ich erzähle jetzt eine bestimmte (diese oder jene) Geschichte“), sondern die Form allgemeiner Zugehörigkeit („Jeder weiß, was man sehen kann, wenn man wie aus einem Fenster blickt“,„jeder weiß, was ein Panorama ist“usw.). Ästhetische Erfahrung ist also auch, was sich einstellt, wenn ein individueller Darstellungsimpuls sich zu den Darstellungserfahrungen anderer ins Verhältnis setzt. Diese Erfahrungsdimen|A 256|sion zeigte sich am eindrucksvollsten dort, wo nicht nur der äußere, sondern der gleichsam im ästhetischen Produkt selbst anwesende„Andere“zur Darstellung gebracht wurde: in denjenigen musikalischen Improvisationen, die interaktiv strukturiert waren (Kapitel 4). Wie auch immer fiktiv diese Erfindungen sein mögen: sie bringen in das ästhetische Produkt einen Sozialbezug hinein, wenn auch in der abstrahierten Form eines Typus. Es wäre also gewiß falsch, wenn man – etwa als Radikalisierung der Selbstkommentare von„L'art pour l'art“-Künstlern – die ästhetische Erfahrung solipsistisch konzipieren würde, jedenfalls im Hinblick auf die Produktionsweisen von Kindern. Indessen ist doch schon bei diesen das Verhältnis zu den sozialen Pragmata des gesellschaftlichen Lebens gebrochen; eine ästhetische Fiktion ist etwas anderes als die Wiederholung einer Erfahrung, die man auch sonst machen kann, wenn auch im anderen Medium.
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5.[134:663] Der schwierigste Fall unserer Interpretationen betrifft die Frage, ob die Produkte der Kinder als Ausdruck begriffen werden können, als eine Entäußerung inneren Wahrnehmens, Empfindens, freilich stimuliert durch Äußeres, nun aber nur als Ausdruck eines Innenweltlichen verstehbar. Eine solche Relation zwischen tätigem Subjekt und objektiviertem Produkt scheint, jedenfalls alltagssprachlich, derart plausibel zu sein, daß es eines großen argumentativen Aufwandes bedürfte, um eine zuverlässige Beurteilungsbasis zu finden. Wir haben uns deshalb mit zwei Hilfskonstruktionen zufriedengegeben: Einerseits haben wir die zu vermutenden Ausdrucksqualitäten rigoros auf zwei reduziert („Antrieb“und„Stimmung“); andererseits haben wir geltend gemacht, daß selbst in dieser Vereinfachung nur von„metaphorischen Exemplifikationen“(Goodman) die Rede sein könne. Manch einer könnte dies als eine unbillig selbstauferlegte Erkenntnisbeschränkung verstehen. Indessen sind doch Ausdrucksgehalte derart dicht an die je produzierende Person gebunden, daß spätestens hier, wollte man in dieser Frage weiterkommen, strikt fallanalytisch orientierte Deutungen erforderlich gewesen wären. Dennoch – so meinen wir – ist uns auf dem Wege unserer Vereinfachungen ein wichtiger Befund gleichsam in den Schoß gefallen: die erstaunliche Fähigkeit vieler Kinder, widerstreitende Ausdrucksqualitäten in einem Produkt zu vereinen. Nennt man„Ausdruck“die gestische Darstellung von Empfindungen (in Physiognomik, Körperhaltung, Bild, Bewegung, Ton oder sonstwie), dann sind gewiß die meisten der von uns erhobenen Produkte„Ausdruck von ...“. Aber was unterscheidet das Weinen von einem ästhetischen Produkt? Der scheinbar triviale Unterschied besteht unter anderem darin, daß das ästhetische Produkt nicht weint, sondern„Weinen“dargestellt wird. Ebendies machen die Kinder, und zwar besonders pointiert diejenigen, die innerhalb ein und desselben Produkts verschiedene Ausdrucksqualitäten ins Spiel bringen. Sie spielen mit dem Phänomen„Ausdruck“. Dies nun scheint uns eine hervorragend wichtige Komponente ästhetischer Erfahrung zu sein. Denn: das Erfinden ei|A 257|ner Metapher für diese oder jene Ausdruckscharakteristik ist nur möglich, wenn einerseits der individuelle Empfindungsgehalt, andererseits der allgemeinere Sinn der Ausdrucksgeste erhalten bleibt. Ästhetische Erfahrung wäre demnach auch die Erfahrung der Differenz zwischen dem Individuell-Besonderen und dem Seelisch-Allgemeinen einer Kulturlage.
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6.[134:664] Häufig wurde behauptet, besonders in Theorien der Kunstdidaktik, daß ästhetische Erfahrung ein„kritisches“Weltverhältnis ermögliche. Was das heißen könnte, ist nicht ganz leicht auszumachen. Was wir dazu beizutragen vermochten, ist wenig. Das Wenige aber ist vielleicht um so wichtiger, jedenfalls wenn es um„Grundfragen ästhetischer Bildung“gehen soll. Mit dem Ausdruck„Kritik“ist, im gegenwärtigen Diskurs, nicht nur einfach der Vergleich (im ursprünglichen Wortsinn) gemeint, sondern daß das Subjekt sich in eine Distanz setzt zu dem, was es um sich herum vorfindet. Versteht man diese Differenz nicht als Negation des Vorgefundenen, sondern eben nur als Entfernung, mal mehr, mal weniger, dann geben unsere Befunde einiges her. Weder zerfallen die Produkte in eine unübersehbare Pluralität von individuellen Ausdrucksgesten, noch folgen sie einem eindeutig kulturell-allgemein präformierten Habitus. Sie liegen dazwischen. Der Abstand vom Kulturell-Allgemeinen kommt dadurch zur Darstellung, daß fast jedes Produkt ein Dokument für Individualität ist. Daß dieser Abstand keine Negation des kulturellen Umfeldes anzeigt, keine irrationale, also mit Vernunftgründen nicht nachvollziehbare oder gar solchen gegenüber völlig gleichgültige„Ausdrucks“-Geste ist, das konnten wir durch unsere Kategorienbildung wenigstens plausibel machen. Die ästhetische Tätigkeit und die mit ihr sich einstellende ästhetische Erfahrung darf deshalb als ein Reservoir für Kritik gehalten werden, allerdings nur insofern, als darin das Subjekt die Differenz seiner Individualität zur gesellschaftlich-kulturellen Formation zur Darstellung bringen kann, jedenfalls in unserer Kultur, in der die Künste nicht mehr auf die Affirmation der Verhältnisse verpflichtet sind.
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7.[134:665] Derartiges geschieht, auch ohne pädagogische Institutionen, auch ohne professionelle Pädagogen. Mit ihnen geschieht es manchmal besser, manchmal schlechter. Wo der gesellschaftlich richtige Ort für diese Bildung ist, ist schwer auszumachen. Wir haben, in dieser Hinsicht, keine der Institution geschuldeten besonderen Unterschiede ausmachen können. Die ermittelten Unterschiede waren allemal solche der selektierten Population. Es gehört offenbar zur Eigenart ästhetischer Erfahrung, daß sie ihre Bildungskraft entfalten kann auch ohne die Arrangements einer Lehre. Aber obwohl wir unsere empirischen Erhebungen ohne ausdrückliche didaktische Orientierung angelegt hatten, waren in ihnen doch viele Bestandteile von Lehre enthalten, allerdings unkontrolliert: Die Formulierung von„Aufgaben“, die Präsentation von„Vorbildern“, das Führen von„Gesprächen“, das Unterstützen der Lust an der Tätigkeit usw.. Aber solche Lehr-Bestandteile des Interaktionsumfeldes be|A 258|gründen nicht die ästhetische Bildung, so hilfreich sie für die Ermöglichung ästhetischer Erfahrung häufig sind. Das ist beim Lesen- und Schreibenlernen anders, deren Grund in der Schriftkultur und den damit gegebenen Imperativen für ein allgemeinbildendes Schulwesen gesetzt ist. Der Grund ästhetischer Bildung, als Folge aus Empfindung und Erfahrung, wird uns zwar (historisch) seit der Entstehung„autonomer“Kunst eindringlicher vor Augen und Ohren geführt als unter anderen historischen Bedingungen; er liegt indessen – und man kann nun schon die Kritik ahnen, die uns solche Behauptung einträgt – mindestens näher an dem, was man als universelle anthropologische Problemstellung der Gattung bezeichnen kann. Es gab und gibt zahllose Kulturen ohne Schrift, ohne Algebra, ohne Geschichtsbewußtsein, ohne Wissenschaft, ohne Kontakt mit anderen Kulturen und deren Mythen; es ist aber keine Kultur bekannt, die nicht das hervorgebracht hätte, was wir Kunst nennen, eine offenbar ganz elementare Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Leiblichkeit und der Nötigung zur Erzeugung von sinnlich zugänglichen Symbolen. Derartiges ist, wenn wir recht sehen, ähnlich fundamental wie die Erzeugung von Moralen oder Religionen. Die von uns gewählten kategorialen Zugänge – mimetische Bezugnahmen, Interaktionen, Stil-, Gestalt- und Ausdruckscharakteristiken, Kritzel-Schemata und die Antagonismen der Leibtätigkeit, wenn diese sich auf ästhetisches Gelände begibt – sind zwar aus den gegenwärtigen Diskursen heraus konstruiert; sie zielen aber auf die„conditio humana“. Wo ist nun also der rechte gesellschaftliche Ort für solche Bildung? Was auch für die moralische Bildung und ethische Argumentation gilt – daß sie, etwa an Schulen, kaum etwas vermag, wenn das gesellschaftliche Umfeld derartige Problemstellungen nicht repräsentiert –, gilt auch für die ästhetische Bildung: Sie vermag nichts, wenn nicht schon in den Lebensformen ästhetische Erfahrung als eine Weise der Selbstauslegung des Menschen präsent ist. Das nimmt den pädagogischen Institutionen nichts von ihrer Verantwortung. Aber es entlastet sie.
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–[134:669] Ästhetische Symbole sind metaphorisch. Eben deshalb sind sie bildungstheoretisch relevant. Sie erfordern das Herstellen und das Lesen des Produktes als ein„Als ob“, als ein Vorschlag auf Probe, als ein Spiel mit Möglichkeiten, noch ehe dieses Spiel in das andere der sprachlichen und pragmatischen Vereindeutigungen eingefädelt ist.
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–[134:670] Innerhalb dieses Spiels geschieht Mannigfaltiges. Nicht nur Selbstbezüge, gleichsam nach innen hin, werden konturiert, sondern auch Wahrnehmungscharakteristiken, Erinnerungsspuren, Mitteilungsgesten (vgl. Mollenhauer 1991, S. 105 ff.) . Damit derartiges zum Vorschein kommen kann, ist (für die Kinder) eine intensive Konzentration auf die Qualitäten des Materials (Töne, Intervalle, Rhythmen, |A 260|Farben, Linien, Formate etc.) erforderlich. Ästhetische Symbole sind also nicht einfach dahin-entäußerte Ausdruckshandlungen, sondern Gestalten, die bereits eine Bildungsspur in sich tragen.
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–[134:671] Ästhetische Symbole sind deshalb immer Zwischenereignisse zwischen dem Begrifflichen und Vorbegrifflichen. Die Spur, die sie zeigen, ist die einer nichtsprachlichen Weltvergewisserung, die vielleicht gar als das Fundament aller Bildung, jedenfalls als ihr Ausgangspunkt, angesehen werden kann. Objekt und Subjekt sind hier noch nahe beieinander, syntaktisch noch nicht getrennt, wie in den affirmativen Routinen des ästhetischen Marktes. Die Kinder unserer Stichprobe bringen indessen (auch) die semantische Dimension in ihren ästhetischen Produkten zur Sprache, so wie oder es in der Beschreibung von Zimmern versuchten. Wie auch immer ein Vorkommnis im Felde unserer Aufmerksamkeit syntaktisch situiert sein mag, als Element eines als sinnvoll behaupteten systemischen Ganzen, es behält oder gewinnt, in der ästhetischen Darstellung, einen Eigensinn.
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–[134:672] Ästhetische Symbole bauen indes eine sanft geschwungene Brücke zwischen systemischer Syntax und semantischer Individualität; sie sind„Übergangsobjekte“(Winnicott 1985). Das versuchten wir zu zeigen. Der Weg der Bildung – nicht nur der des Kindes – verläuft, wie man sagt, zwischen„System“und„Lebenswelt“(Habermas 1981), d. h. zwischen den syntaktisch vorgegebenen Imperativen der formellen Charakteristiken der Sozietät und den semantisch-subjektiven Erfahrungsgewißheiten der Individuen. Ästhetische Symbole liegen in besonderer Weise dazwischen. Sie vermitteln zwischen den historisch-kulturellen Standarderwartungen und den – gelegentlich schwer lokalisierbaren – individuellen Impulsen. Deshalb war es uns so wichtig, darauf hinzuweisen, daß die Einordnung unserer Befunde in Entwicklungsreihen zwar möglich, nicht aber unser Interesse sei. Obwohl alle von uns interpretierten Produkte vermutlich leicht einem kulturellen Habitus, einer Mode, einem historischen Stand kindlich-ästhetischer Produktionsweisen zugeschlagen werden könnten – vielleicht in einigen Hinsichten nicht gar so leicht, wie manch einer denken könnte; jedenfalls mit Bezug auf einige Jahrhunderte, und wenn man an Schwierigkeiten denkt, die er mit dem Verhältnis von„Habitus“und„Praxis“hat (vgl. Bourdieu 1976) –, ließe sich schon darüber diskutieren, ob nicht in der ästhetischen Hervorbringung von Kindern anderes zur Darstellung kommt als nur die Reproduktion eines„Habitus“einer syntaktisch-kulturellen Form; obwohl dies so ist, zeigen sie, die Kinder, doch je eine höchst intensive Auseinandersetzung mit den sinnlich-stofflichen Gegebenheiten an. Der Habitus, das Syntaktisch-Systemische, verschafft sich allenfalls hintenherum Geltung, bei oberflächlicher Sicht leicht, sonst aber schwer auszumachen.
- |A 261|
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–[134:673] Ästhetische Symbole inszenieren mithin ein anderes Ich, eines, das in den systemischen Netzwerken so wenig zu verorten ist wie in der absoluten Einzelheit der Selbsterfahrung eines Individuums. Dadurch und sofern es Mitteilungen sind, bekunden sie Zugehörigkeit. Sofern sie idiosynkratisch sind – und von dieser Art sind viele der von uns erhobenen Produkte –, heben sie die Besonderheit individueller Erfahrung hervor. Diese Balance gelingt nur im Rahmen eines Ich-Projektes, das sich gegenüber den sittlichen und epistemischen Imperativen frei fühlen kann (vgl. Bohrer 1987), wenngleich nicht schmerzlos, wie sich an oder beispielsweise studieren läßt. Im Vergleich dazu können Kinder dieses Gleichgewicht noch spielerisch in Szene setzen. Der Begriff von Bildung, jedenfalls soweit wir ihm seit zu folgen versuchen, wäre schwer erschüttert, wenn dies bestritten werden sollte.
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–[134:674] Indem in ästhetischen Symbolen dieses exzentrische Ich sich zu inszenieren versucht – jedenfalls in der Moderne und spätestens seit , und den kleinen Klavierstücken von –, sind sie auch (!) Dokumente eines freien reflexiven Spiels zwischen den sinnlichen Impressionen und den darin gleichsam auf Probe gestellten Begriffen des Verstandes. Dieser von gelegten Spur haben wir nur Fragmente beilegen können. Sie scheint uns aber immer noch hilfreich zu sein, wenn man sich im Bewußtsein hält, daß solche fragmenthafte ästhetische Produktion weder ein Abbild oder Nachbild der konventionellen Wirklichkeit ist noch eine bloße Verlängerung idiosynkratischer„Selbsterfahrungen“, sondern eben, wie Lehnerer (1994) sagt,„ästhetische Empfindungen“, die anders sind als so, wie sonst empfunden wird. Im Hinblick auf Gefühle, von denen wir ja auch nicht wissen, inwiefern sie uns oder den pragmatischen Mitwelten zugehören, schrieb in Erinnerung an , der in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegen die„verrottete Gefühlsästhetik“„derer sich die Musik ... mit Bestimmtheit bemächtigt, keinesfalls Regungen sind, die auch außerhalb der Musik ... existieren und deren tönendes Abbild die Musik wäre“„der andere Ausdruck anderer Gefühle“(Dahlhaus 1975)
Anhang
|A 264|1. Erläuterungen zur methodischen Anlage der Untersuchung
Therapeut. Einrichtung | Heilpäd. Tagesstätte | Orientierungsstufe | Erwachsene | |
Gesamt | 13 | 15 | 24 | 40 |
davon m. | 8 | 14 | 13 | 8 |
w. | 5 | 1 | 11 | 32 |
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–[134:680] Aufgabenfreie Malstunden;
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–[134:681] Malen nach„Vorbildern“(, , );
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–[134:682] Zeichnen mit verbundenen Augen; späteres Übermalen der so entstandenen Zeichnungen;
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–[134:683] Malen nach erzählten Geschichten;
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–[134:684]„Schreckliche“Bilder malen;
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–[134:685] Nur explorativ verwendete Aufgabenstellungen (Ausprobieren von Aquarelleffekten, Veränderungen fotografierter„Selbstporträts“).
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–[134:688] Aufgabenfreie Solo-Improvisationen;
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–[134:689] Freies Zusammenspiel zwischen mehreren;
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–[134:690] Improvisieren nach Vorbildern (, );
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–[134:691] Interaktionsstudien: Aufwachen, Abschiednehmen, Streiten;
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–[134:692] Solo-Tutti-Übungen;
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–[134:693] Geschichten nach Klängen und Klänge nach Geschichten („Klanggeschichten“).
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–[134:697] Mit einer kleinen Teilstichprobe (10 Kinder) wurden intensive Gespräche geführt, teils als nur schwach strukturierte Unterhaltung, teils auf bildnerische (: ), teils auf musikalische (: ) Sachverhalte der Kunstgeschichte, teils auch auf eigene Produkte der Kinder bezogen.
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–[134:698] Während aller Erhebungen wurden die nebenbei geäußerten Kommentare der Kinder auf Tonbänder aufgezeichnet, um diese Kommentare einerseits mit den Gesprächen, andererseits mit den gerade entstehenden Produkten vergleichen zu können. Letzteres erwies sich indessen als eine Problemstellung, die nur einzelfallanalytisch Sinn gemacht hätte, und es wurde deshalb auf eine solche Auswertung verzichtet.
Bilder | Musikalische Improvisationen | |
Gesamt | 496* | 360** |
Davon produziert von m |
305 | 222 |
produziert von w | 186 | 113 |
Davon produziert von Kindern aus therap. und heilpäd. Einrichtungen |
317 | 241 |
aus d. Orientierungsstufe | 99 | 119 |
produziert von Erwachsenen | 80 | – |
2. Gesprächsleitfäden für die Interviews zu Kapitel 2
Bereich Bild
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1.[134:702]Ist eigentlich alles, was man auf einem Blatt Papier malen kann, schon ein richtiges Bild?
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–Ist es egal, welche Farben man wählt?
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–Ist es egal, was man wählt?
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–Gibt es für ein richtiges Bild Regeln?
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–Kennst du welche?
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–Kann auch ein Bild schön, gut, richtig sein, das nur aus Klecksen besteht?
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2.
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3.[134:704]Gefällt dir das Bild?
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–(Wenn ja) Warum?
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–Was ist Besonderes daran?
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–Gibt es etwas, was dir besonders gefällt?
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–(Wenn nein) Was würdest du daran ändern?
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4.[134:705]Schaust du dir auch sonst manchmal ganz in Ruhe Bilder an?
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–(Wenn ja) Was sind das für Bilder?
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–Bei welcher Gelegenheit schaust du dir sie an? (Wann? Wo?)
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–Was hast du davon, wenn du dir diese Bilder anschaust? (Was bringt es dir?)
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5.[134:706]Wenn du selbst ein Bild machst, was ist dir dann das Wichtigste?
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5.1produktbezogene Motivation
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–Ist die Farbe besonders wichtig?
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–Sind die Striche besonders wichtig?
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–Ist das Thema besonders wichtig?
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–Ist es für dich das Wichtigste, etwas Neues zu malen, was du bisher noch auf keinem Bild gesehen hast?
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–(Hilfsfrage) Was würdest du gerne einmal malen?
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5.2situationsbezogene Motivation
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–Ist es wichtig, daß andere dein Bild verstehen, gut und interessant finden, oder malst du hauptsächlich für dich allein?
- |A 270|
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–Ist es wichtig, daß du beim Malen allein bist?
-
–Was machst du mit dem Bild, wenn du fertig bist mit dem Malen?
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6.[134:707]Sieh dir einmal dieses Bild an! (Vorlage eines von dem Kind selbst gemalten Bildes)
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–Kennst du das Bild noch? Es ist von dir.
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–Wie findest du es nach so langer Zeit?
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–Woran liegt das?
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–Findest du, daß es zu dir paßt? Oder könnte es ebenso gut von einem anderen Kind stammen?
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–Was würdest du heute daran ändern wollen?
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Bereich Musik
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1.[134:708]Wir haben ja öfter hier zusammen Musik gemacht. War alles, was wir da gespielt haben, was du gespielt hast, ein Musikstück?
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–Was gehört zu einem Musikstück?
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–Ist es egal, auf welchem Instrument man spielt?
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–Sind Noten wichtig?
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–Gibt es Regeln für die Musik, die man spielt?
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–Wenn mehrere zusammenspielen, worauf muß man dann achten?
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2.[134:709]Hör dir dieses Stück einmal genau an! (Vorspielen von , )
-
–Wir haben jetzt zusammen dieses Musikstück gehört, was ist denn da passiert, was ist da vor sich gegangen?
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–Ist dir etwas Besonderes aufgefallen?
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–Was hat der Musiker sich wohl dabei gedacht?
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3.[134:710]Wie fandest du diese Musik?
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–Möchtest du eine Stelle noch einmal hören?
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–Findest du das schön oder interessant?
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–Was hat dir gar nicht gefallen?
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–Warum hat dir das gefallen (nicht gefallen)?
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–Kann man an der Musik etwas ändern, damit sie dir gefällt?
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4.[134:711]Wann hörst du denn am liebsten Musik?
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–Wo hörst du Musik?
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–Was hörst du dann?
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–Tust du noch etwas anderes, wenn du Musik hörst?
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–Kommt es dabei auf die Stimmung an?
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–Kannst du sagen, was für eine Stimmung es ist?
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–Hörst du lieber allein Musik oder lieber mit anderen?
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- |A 271|
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5.[134:712]Wenn du selber Musik machst, was ist dann das Wichtigste?
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5.1produktbezogene Motivation
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–Macht es dir zum Beispiel Spaß, eine Melodie zu erfinden? Oder spielst du gerne Melodien/Lieder nach?
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–Spielst du gerne Rhythmen?
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–Probierst du gerne verschiedene Instrumente aus?
-
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5.2situationsbezogene Motivation
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–Hast du es gern, wenn jemand zuhört?
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–Spielst du lieber mit anderen zusammen?
-
-
-
6.[134:713]Hör dir mal diese Musik an! (Musikbeispiel des Kindes)
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–Kennst du diese Musik noch? (Ist von dir)
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–Wie findest du die Musik nach so langer Zeit?
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–Woran liegt das?
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–Findest du, daß die Musik zu dir paßt? Oder könnte das auch ein anderes Kind gespielt haben?
-
–Was würdest du heute anders machen?
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3. Bildkatalog
3.2 Farbtafeln zu Kapitel 3 (Mimesis)
|A 274-275|Bildvorlagen |
Türkisches Cafe II (1914) |
La route aux hommes (1944) |
Tod und Feuer (1940) |
Bezug zum Gesamtgestus |
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Bezug zu Einzelmotiven |
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Bezug zur Innenwelt |
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3.3 Farbtafeln zu Kapitel 5 (Stil)
Stil: Fenster |
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Stil: Panorama |
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Stil: Farbe – Licht |
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Stil: Graphik |
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Stil: Kritzel |
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In der Erwachsenen- kontrollgruppe nicht vertreten |
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Stil: Flächenorganisation |
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Stil: Nähe |
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3.4 Farbtafeln zu Kapitel 6 (Gestalt)
Gestalt: Figur/Grund |
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Gestalt: Waagerechte/ Senkrechte |
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Gestalt: Lot/Schräge |
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Gestalt: Fläche/Linie |
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Gestalt: Bildfläche/ Bildtiefe |
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3.5 Farbtafeln zu Kapitel 7 (Ausdruck)
Ausdruck: Antrieb |
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Ausdruck: Stimmung |
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Ausdruck: Wechsel |
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3.6 Farbtafeln zu Kapitel 8 (Kritzel)
|A 291-293|
aus: Morris 1963 |
Erwartung (1960) |
Silex Scintillans (1981) |
Om ma ni pad me hum (1982) |
Fingermalerei (1982-87) |
Number 32 (1950) |
Hochzeit in Venedig (1960/61) |
Das gewllte Bild (1964) |
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3.7 Auswertungstabelle zu den Kapiteln 5, 6 und 7 (Stil, Gestalt, Ausdruck)
|A 294-296|Code | Stil | Gestalt | Ausdruck | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 1 | 2 | 3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
001-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
002-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
004-W-O | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
006-M-O | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
007-M-O | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
008-W-T | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
010-M-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
011-W-T | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
012-W-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
013-M-T | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
014-M-T | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
015-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
016-M-T | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
017-M-T | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
018-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
019-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
020-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
021-M-O | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
022-W-T | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
023-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
024-M-O | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
025-M-T | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
026-W-T | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
027-M-T | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
030-W-T | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
031-M-T | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
034-M-T | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
036-M-O | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
037-W-O | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
044-W-O | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
045-M-O | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
046-M-T | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
047-W-T | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
048-M-T | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
049-W-O | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
050-W-E | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
051-M-T | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
052-M-T | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
053-W-T | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
054-W-O | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
055-M-O | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
056-W-E | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
057-M-T | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
058-M-T | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
059-W-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
060-M-O | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
061-M-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
062-W-E | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
063-W-T | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
064-M-T | – | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
065-M-T | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
066-W-O | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
067-W-E | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
068-M-T | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
069-W-T | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
070-W-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
071-M-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
072-M-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
073-W-E | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
074-M-T | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
075-M-T | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
076-W-T | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
077-W-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
078-W-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
079-W-E | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
080-M-T | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
081-M-T | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
082-M-T | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
083-W-O | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
084-M-O | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
085-M-O | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
086-W-E | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
087-M-T | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
088-M-T | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
089-M-T | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
090-M-O | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
091-M-O | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
092-W-T | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
093-M-T | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
094-M-T | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
095-M-O | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
096-M-O | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
097-W-E | – | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
098-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
099-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
100-M-T | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
101-M-O | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
102-W-O | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
103-W-E | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
104-M-T | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
105-M-T | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
106-M-T | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
107-M-T | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
108-W-O | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
109-M-O | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
110-W-O | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
111-W-E | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
112-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
113-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
114-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
115-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
116-W-O | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
117-M-O | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
118-W-O | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
119-W-E | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
120-M-T | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
121-M-T | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
122-M-O | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
123-M-O | X | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
124-W-E | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
125-W-T | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
126-W-O | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
127-M-E | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | – | X | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
128-M-T | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
129-M-O | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
130-W-E | – | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende M = männlich
W = weiblich
T = therapeutisch-heilpädagogische Einrichtung
O = Orientierungsstufe
E = Erwachsenenbildungsstätte
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4. Katalog der musikalischen Improvisationen
W = weiblich, M = männlich, G = gemischtgeschlechtlich
T = therapeutisch-heilpädagogische Einrichtung, O = Orientierungsstufe
BAS = Baßstäbe, BE = Becken, BFL = Blockflöte, BG = Bongos, GL = Glockenspiel, LFL = Lotusflöte, MET = Metallophon, P = Pauke, VOC = Stimme, XYL = Xylophon
4.1 Verzeichnis der Notenbeispiele im Text (Nbsp. 1-49)
4.2 Verzeichnis der Notenbeispiele im Anhang (Nbsp. 50-90), mit Auswertungstabelle
|A 299-300|Nbsp./Code | Stil | Gestalt | Ausdruck | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
50: W-T-GL | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
51: W-T-VOC | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
52: W-T-BFL | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
53: W-O-GL | X | – | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
54: W-T-MET | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
55: W-O-XYL | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
56: M-O-P | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
57: G-O-GL/BAS | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
58: M-T-XYL | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
59: W-T-BFL | – | – | X | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
60: G-T-LFL/P | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
61: G-T-XYL/BG | – | – | – | X | – | – | – | – | – | X | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
62: W-O-XYL/P | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | X | – | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
63: M-T-XYL/P | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
64: W-T-MET | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
65: W-T-GL/BAS | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
66: M-T-GL | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
67: G-O-XYL/GL/P | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
68: W-O-BAS/P | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
69: M-T-XYL | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
70: W-O-MET/P | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
71: W-T-MET | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
72: M-T-GL | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
73: M-T-GL | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
74: W-O-GL | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
75: M-T-MET | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
76: W-T-GL | X | – | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
77: W-T-XYL | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
78: M-O-XYL/P | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
79: W-T-XYL | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
80: M-T-GL | – | – | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
81: M-T-GL | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
82: M-T-XYL/P | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | X | – | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
83: M-T-MET | – | X | – | – | – | – | – | – | – | X | X | – | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
84: W-T-XYL | – | – | – | – | X | – | – | X | – | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
85: G-T-XYL/BG | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
86: G-O-XYL/P/BE | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
87: M-T-XYL | X | – | – | – | – | – | – | X | – | – | – | X | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
88: W-O-MET/P | – | – | – | X | – | – | – | – | X | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
89: G-T-XYL/BG | – | – | – | – | – | X | – | X | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
90: M-T-XYL | – | – | – | – | – | X | X | – | – | – | – | – | X | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende W = weiblich, M = männlich, G = gemischtgeschlechtlich T = therapeutisch-pädagogische Einrichtung O = Orientierungsstufe BAS = Baßstäbe, BE = Becken, BFL = Blockflöte, BG = Bongos, GL = Glockenspiel, LFL = Lotusflöte, MET = Metallophon, P = Pauke, VOC = Stimme, XYL = Xylophon
Zeichenerklärung für die nachfolgenden Notenbeispiele: |