Die Familienerziehung [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus, Brumlik, Micha & Wudtke, Hubert. Die Familienerziehung (Monografie 1975, 1978; KMG 054-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqpj&edition=A.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus, Brumlik, Micha, Wudtke, Hubert (1975). Die Familienerziehung. München: Juventa.
  • [4] Mollenhauer, Klaus, Brumlik, Micha, Wudtke, Hubert (1978). Die Familienerziehung. 2. Auflage. München: Juventa.
[5] Das von Klaus Mollenhauer zusammen mit Micha Brumlik und Hubert Wudtke verfasste Werk Die Familienerziehung ist als Band 10 in der von Klaus Mollenhauer herausgegebenen Reihe Grundfragen der Erziehungswissenschaft (Redaktion: Christian Rittelmeyer) im Juventa Verlag erschienen. Der Band umfasst 224 Druckseiten, inklusive eines Anhangs, in dem Literaturempfehlungen zum systematischen Studium der Familienerziehung sowie eine von Ulrich Herrmann erstellte Literaturübersicht zur Geschichte der Familienerziehung, ein (allerdings unvollständiges) alphabetisches Literaturverzeichnis und ein Sachregister enthalten sind. Neben zehn nummerierten Tabellen in Kapitel 1 finden sich in dem Band acht nicht nummerierte Abbildungen, bei denen es sich teils um selbst erstellte grafische Darstellungen, teils um Abbildungen handelt, die aus anderen Werken übernommen wurden. Ein Tabellen- bzw. Abbildungsverzeichnis ist nicht vorhanden.
[6] Das Werk ist 1978 unverändert in zweiter Auflage erschienen.

1.2 Weitere Fassungen

[7] Zwei Buchkapitel wurden als unveränderter Auszug unter neuem Titel in einem von Ernst Cloer herausgegebenen Band Familienerziehung abgedruckt und unter KMG A06-a und KMG A07-a in die Edition aufgenommen.

1.3 Übersetzungen

[8] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[9] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [10] Korr. Ver. Cloer: Schreiben von Ernst Cloer (Universität Gießen) vom 26.2.1977 (Bitte um Genehmigung für die Aufnahme der Kapitel
    Das Kinder-System
    und
    Familiale Lebenswelt
    in einen Band mit Quellentexten zur Familienerziehung in der Bundesrepublik und der DDR, [Cloer, 1979])
  • [11] Manu. pub. 70 02-002: Mollenhauer, Klaus (o. J.): Familie als Sozialisations-Milieu. Thesen. (Kopie eines Typoskripts, 6 Seiten)
  • [12] Manu. pub. 70 02-003: Drittes Kapitel: Die Praxis der Familie hängt mit ihrer sozio-ökonomischen Lage zusammen oder Die Familie im Zusammenhang gesellschaftlicher Verhältnisse (ohne Namen, ohne Datum, Abzug eines Typoskripts mit eingelegten Fotokopien, 28 Seiten; gekürzte Ausschnitte finden sich in Mollenhauer, Brumlik & Wudtke 1975, Die Familienerziehung, S. 52–55, und in Mollenhauer 1975, Soziale Bedingungen familialer Kommunikation, S. 34–42)
  • [13] Manu. pub. 70 02-004: Mollenhauer, Klaus (o. D.). Zur Kommunikation in der Familie und ihrer Bedeutung. (Typoskript, Umfang: 34 Seiten)
  • [14] Manu. pub. 70 03: Brumlik, Micha & Mollenhauer, Klaus (o. D.). Entwurf: Kommunikationstheoretische Ansätze für die Familienforschung. (Typoskript mit handschriftlichen Anmerkungen, Korrekturen, Ergänzungen und Markierungen, 31 Seiten)
  • [15] Manu. pub. 70 20: Kapitel 2 der Monografie
    Die Familienerziehung
    (Typoskript, 66 Seiten und eine handschriftliche grafische Skizze. Der publizierte Text weicht geringfügig von dem Manuskript ab. Die Zusammenfassung am Ende des Manuskripts enthält eine grafische Darstellung (Familiale Lebenswelt mit Subsystemen im historischen und sozialen Kontext), die nicht in die publizierte Fassung übernommen wurde. Stattdessen enthält die publizierte Fassung eine verschriftete Zusammenfassung in 7 Unterpunkten, die im Manuskript fehlt)
  • [16] Manu. nicht-pub. 90 07: Mollenhauer, Klaus (o. D.). Zur erzieherischen Kompetenz der Familie (Manuskript ist ein PC-Ausdruck, Vortrag Loccum, Religionspädagogisches Institut, 15 Seiten)
  • [17] Uni-Lehre 70 03-001: Mollenhauer. Literaturauswahl zum Seminar
    Familienerziehung
    (9 Abzüge eines Typoskripts, o. D., thematisch gegliederte Literaturliste, 2 Seiten, vermutlich SoSe 1973)
  • [18] Uni-Lehre 70 03-002: Mollenhauer (SS 1973). Seminar-Thesen zur inhaltlichen Gliederung des Gegenstandsbereichs
    Familienerziehung
    (7 Abzüge eines Typoskripts, 2 Seiten)
  • [19] Uni-Lehre 70 03-003: Mollenhauer (SS 1973). Fortsetzung der Seminar-Thesen zum Seminar
    Familienerziehung
    (3 Abzüge eines Typoskripts, 2 Seiten)

2 Inhalt und Kontexte

[20] Die Abhandlung beginnt mit einem Vorwort; es folgen fünf Kapitel mit zahlreichen Unterabschnitten und abschließend eine knappe Zusammenfassung des Gedankengangs. Kapitel 1 führt in die Problemstellung des Bandes ein. Kapitel 2 stellt die Familie als ein komplexes Lernfeld vor, unterteilt in die Familie als Lebenswelt sowie die Subsysteme der Ehe, des Eltern-Kind-Verhältnisses und der Geschwisterbeziehungen. Kapitel 3 rekonstruiert die Familienerziehung unter dem Gesichtspunkt der kommunikativen Verständigungsprozesse, der interpersonalen (affektiven) Beziehungsstrukturen und der familialen Interaktionsschemata, während Kapitel 4 die Familieninteraktion unter dem Gesichtspunkt des kognitiven Lernens resp. der Ermöglichung und Strukturierung kognitiver Entwicklungsprozesse, insbesondere orientiert an dem Entwicklungsziel einer
reifen
Interaktionskompetenz
(KMG 054-A, Abs. 054:594)
, in den Blick nimmt. Kapitel 5 dient der Erweiterung der Perspektive auf den gesellschaftsstrukturellen Kontext der Familienerziehung und auf das Problem einer kategorialen Verknüpfung von den Analyseebenen der Gesellschaftsstruktur, der sozialen Verkehrsformen und der familialen Interaktion. Abschließend deuten die Autoren auf der Grundlage ihrer Überlegungen die Richtung an, in der aus ihrer Sicht ein weiterer Fortschritt auf dem Wege zu einer Theorie der Familienerziehung zu erwarten ist.
[21] Das Werk wird in der Einleitung explizit als
Einführung
(KMG 054-A, Abs. 054:9)
charakterisiert, die sowohl auf eine breitere Darstellung des seit den 1960er Jahren stark expandierenden Forschungsstandes zur Sozialisation in der Familie verzichte, als auch auf einen ausführlicheren Abschnitt zur Geschichte der Familienerziehung. Zu dem letzteren Punkt verweisen die Autoren auf die im Anhang des Bandes aufgenommenen Empfehlungen zum Studium der Geschichte der Familienerziehung von Ulrich Herrmann. Die Einführung soll nach Angabe der Autoren zeigen,
wie Fragestellungen angesichts eines von jedem Leser erfahrenen und erfahrbaren Gegenstandes entwickelt werden können, welche Hilfe dabei schon vorliegende wissenschaftliche Begriffe und Theorien bieten können
, und
wie sich solche Fragestellungen zu immer komplexeren Begriffssystemen auswachsen können
(KMG 054-A, Abs. 054:12)
. Gleichwohl reagiert das Werk auf den aktuellen Forschungsstand zur Familienerziehung in mehrfacher Hinsicht. Trotz einer geradezu
uferlos geworden[en]
Anzahl von Studien und theoretischen Entwürfen zu
Fragen der Sozialisation – und in diesen Zusammenhang würde auch Familienerziehung gehören –
gebe es
bis heute [...] keine in wissenschaftlicher Absicht geschriebene Darstellung der Probleme der Familienerziehung
(KMG 054-A, Abs. 054:1)
. Vielmehr lasse sich in dem von system-funktionalistischen oder materialistischen Sozialisationstheorien dominierten Forschungsdiskurs eine aus erziehungswissenschaftlicher Sicht äußerst unzureichende begriffliche und theoretische Bestimmung des Objektbereichs feststellen (KMG 054-A, Abs. 054:10–12). Das Werk stelle daher den Entwurf einer theoretisch begründeten Gegenstandsbestimmung dar, ohne jedoch den streng systematischen Anspruch auf eine Theorie der Familienerziehung erfüllen zu können. Der vorgelegte Versuch
sollte vielmehr zur produktiven Reflexion, zu sensiblem Reagieren auf andere, zu kritischer Prüfung der eigenen Handlungsgewohnheiten anregen
(KMG 054-A, Abs. 054:16)
.
[22] Das der Studie zugrunde liegende Verständnis von
Familie
folgt insoweit auch keiner vorab festgelegten theoretischen Definition. Der Grund dafür liege nicht nur in der historischen Dynamik des Phänomens
Familie
, ihrer begrifflichen Fassung, ihrer normativen Implikate und ihrer Problematisierung im gesellschaftlichen Diskurs (ein Anlass für derartige Kontroversen stellte damals bspw. das von der Bundesregierung initiierte
Modellprojekt Tagesmütter
dar, vgl. Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit 1980) sowie in der aktuellen Diskussion über
Alternativen
zur Institution
Familie
(
Wohngemeinschaften
,
Kommunen
oder
Großfamilien
,
KMG 054-A, Abs. 054:19–21
). Entscheidend sei vielmehr, dass eine Bestimmung des Begriffs von Familie nicht unabhängig von den Selbstdefinitionen der Beteiligten erfolgen könne bzw. dürfe.
Überall dort, wo Erwachsene mit Kindern sich anschicken, in einem gemeinsamen Haushalt zu leben und zu lernen, stehen die Lebensperspektiven aller Beteiligten auf dem Spiel.
(KMG 054-A, Abs. 054:19)
Da diese Lebensperspektiven den familialen Akteuren gegenwärtig zunehmend
selbst problematisch
(KMG 054-A, Abs. 054:19)
würden, sei in erster Linie davon Kenntnis zu nehmen, wie die Beteiligten aus eigener Sicht
ihre gemeinsame soziale Situation neu
definieren
(KMG 054-A, Abs. 054:19)
und welche Problemstellungen sich daraus ergeben. Jede wissenschaftliche Theorie müsse sich mit ihren Begriffen und Modellen, die sie an die (subjektiv erfahrene) Familienwirklichkeit heranträgt,
letzten Endes immer legitimieren können vor den Lebensperspektiven derjenigen, für die sie entworfen sind
(KMG 054-A, Abs. 054:81)
. Um einen solchen Bezug zur subjektiven Erfahrung von Familie und den daraus erwachsenen Perspektiven zu gewährleisten, ziehen die Autoren vor Beginn als auch im Fortgang der theoretischen Argumentation immer wieder Beispiele aus der
erzählenden Literatur
wie auch Selbstzeugnissen von Familien und ihren Angehörigen aus der therapeutischen und der Forschungsliteratur heran, um die theoretischen Aussagen plausibel zu machen. Ausgangspunkt des Argumentationsgangs ist daher auch die
Lebenswelt
(KMG 054-A, Abs. 054:106)
der Familie,
in der sich die Komplexität des familialen Lernfeldes
(KMG 054-A, Abs. 054:106)
spiegele. Im Unterschied zum Mainstream der damaligen sozialwissenschaftlichen Familienforschung stehen im Fokus der theoretischen Modellierung (die die Erziehungspraxis der Familie zum Gegenstand haben soll) nicht die einzelnen Mitglieder der Familie (das Kind in der Familie, der Vater, die Mutter) sondern die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Akteuren. Deshalb kommt der familialen Lebenswelt, den familialen Subsystemen, wie auch den kommunikations- und interaktionstheoretischen Perspektiven auf die Familie eine so zentrale Bedeutung zu. Vor aller wissenschaftlichen Analyse konstituiere sich die Erziehungswirklichkeit der Familie in der gemeinsamen Lebenswelt, in den ihr inhärenten Deutungsmustern, Kommunikationsstrukturen und Interaktionsformen. Aber erst in der die Komplexität der familialen Lebenswelt notwendig reduzierenden wissenschaftlichen Theorie sei es möglich, verallgemeinernde Aussagen zu dieser je familienspezifischen Wirklichkeit zu treffen. Um diese Kluft zu überbrücken, führen die Autoren im Rahmen ihrer Gegenstandsbestimmung eine zwischen den
praktischen Problemstellungen des
Alltagsbewußtseins
und den
theoretischen Problemstellungen des
wissenschaftlichen Bewußtseins
(KMG 054-A, Abs. 054:110)
angesiedelte Ebene von
kollektive[n], kulturspezifische[n] Erfahrungen
(KMG 054-A, Abs. 054:114)
ein, die die Spezifität der
primären subjektiven Erfahrung
(KMG 054-A, Abs. 054:112)
überschreite und somit anschlussfähig für den Deutungshorizont wissenschaftlicher Theorie mache. Das theoretische Konstrukt der
Deutungsmuster
findet sich wenig später auch in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt im Bereich der Jugendforschung wieder (vgl. KMG 068-a, KMG V45-A). Das aus der phänomenologischen Soziologie (Schütz, 1960/1932; Berger & Luckmann, 1970) übernommene Konzept der in sprachlichen Dokumenten repräsentierten individuellen und kollektiven
Deutungsmuster
dient den Autoren dazu, in den subjektiv erinnerten und reflektierten Erfahrungen familialer Erziehungswirklichkeit selbst das gesellschaftlich Allgemeine aufzuzeigen und der wissenschaftlichen Analyse zugänglich zu machen. In methodologischer Hinsicht liefert es zugleich die Begründung für einen hermeneutischen bzw. sinnrekonstruktiven Zugang zu den im Text zahlreich dokumentierten
Selbstexplikationen
von Familien. Das Werk reagiert damit auf einen allgemeinen Trend in der Kritischen Erziehungswissenschaft und der sich seit Beginn der 1970er Jahre entwickelnden Diskurslage. Der zumeist marxistisch fundierten sog. theoretischen
Ableitungen
familialer Erziehungswirklichkeit aus den materiellen Bedingungen ihrer gesellschaftlichen Lage (Milhoffer, 1973; Ottomeyer, 1974) gegenüber artikulierte sich zunehmend das Interesse an der subjektiv erfahrenen Lebenswirklichkeit der Betroffenen und deren individueller oder kollektiver Deutung. Das Bemühen, familiale Sozialisation vor dem Hintergrund lebensweltlicher Deutungspraxen und biographischer Selbstdeutungen zu verstehen, leitete die später so genannte
Alltagswende
in der Erziehungswissenschaft (Lenzen, 1980) ein. Das Unbehagen, wissenschaftliche Aussagen über die Erziehung in der Familie von einer als gültig unterstellten Theorie der Gesellschaft aus zu treffen, der die konkrete Familienwirklichkeit unter Zuhilfenahme psychoanalytischer Erklärungsmuster für das individuelle Verhalten lediglich subsummiert wurde, artikulierte sich in der Suche nach alternativen Strategien der Theoriekonstruktion und auch der Forschung. An Bedeutung gewannen die
Verstehende Soziologie
(Bühl, 1972), die Ethnomethodologie (Garfinkel, 1967), sowie die gerade im Entstehen begriffenen Forschungsansätze der
objektiven Hermeneutik
(Oevermann, 1976) und des
methodisch kontrollierten Fremdverstehens
(Schütze et al., 1973). Einen Überblick über diese interdisziplinäre Diskurslage geben der Sammelband zu Sozialisation und Lebenslauf (Hurrelmann, 1976) sowie die zweibändige Anthologie Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit (Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen, 1973a, 1973b). In seinen zwei Jahre vor der Familienerziehung erschienen Theorien zum Erziehungsprozess (KMG 047-A1) hat Mollenhauer bereits auf diese Entwicklung reagiert. Insofern lässt sich die Familienerziehung von 1975 in gewissem Sinne auch als eine Fortschreibung der Arbeit an einer Erziehungstheorie, hier nun mit Bezug auf ein spezifisches Handlungsfeld, lesen – eine These, die auch in der Einleitung zumindest nahegelegt wird:
Der Gegenstand, dem wir uns zuwenden wollen, ist — jedenfalls unter gegenwärtigen Bedingungen — so universal, die Bildungsprozesse innerhalb der Familie sind so fundamental, daß eine systematische Behandlung des Themas sich zu einer Theorie der Erziehung überhaupt auswachsen würde, wollte man nicht willkürliche Beschränkungen vornehmen.
(KMG 054-A, Abs. 054:10)
Ein ungelöstes theoretisches Problem sehen die Autoren dabei nach wie vor darin, wie man vom
subjektiven Faktor
(KMG 054-A, Abs. 054:506)
, damals ein geflügeltes Wort unter den von der
gescheiterten
Studentenbewegung enttäuschten Studierenden (vgl. Duhm, 1972; Duhm, 1975; Schneider, 1973), den konkreten Interaktionserfahrungen der Subjekte also, eine kategoriale Verbindung zur gesellschaftlichen Bestimmtheit dieser Interaktion herstellen kann.
Schon in den Theorien zum Erziehungsprozeß hieß es,
daß eine materialistische Konzeption von Erziehungswissenschaft nur dann möglich ist, wenn es gelingt, denjenigen Punkt der marxistischen Theorie zu finden, wo diese unmittelbar für die Interaktion bedeutsam wird
(Mollenhauer 1972, S. 181)
. (KMG 054-A, Abs. 054:591–594). Dieser in dem Selbstzitat Mollenhauers angesprochenen Aufgabe stellen sich die Autoren nun im fünften Kapitel des Werks (Die gesellschaftliche Bestimmtheit der familialen Interaktion). Absicht ist es dabei,
einen gemeinsamen begrifflichen Rahmen zu entwickeln
, der es erlaubt,
nur noch von einem [Herv. i. O.] Gegenstand, und nicht mehr von dreien (Gesellschaft, Familie, Psyche)
zu reden, der es zudem ermöglicht, die bislang kaum theoretisch integrierten
Ergebnisse der Sozialisationsforschung in systematischer Weise umzuinterpretieren
, und der schließlich auch Relevanz dafür besitzt,
ein Konzept der Erziehung mitzubegründen
(KMG 054-A, Abs. 054:556)
. Als ein zentrales Element dieses begrifflichen Rahmens dient den Autoren der von Marx übernommene Terminus der
Verkehrsformen
, der mit dem
verwandten, aber nicht deckungsgleichen Begriff der sozialen
Figuration
von Norbert Elias
(Elias, 1970)
verbunden wird. Während über die figurationstheoretische Komponente des begrifflichen Modells der wechselseitige Einfluss von Individuum, Familie und Gesellschaft aufeinander fokussiert werden soll, wird der Begriff der
Verkehrsformen
zur Präzisierung der Interdependenzen zwischen dem (kapitalistischen) Gesellschaftssystem und seiner materiellen Basis als Ganzem und der Figuration der Familie im Besonderen herangezogen:
Welche typischen Formen familialen Umgangs kennen wir? Wie kann man solche Merkmale beschreiben? In welchem Verhältnis stehen sie zu den in der Sphäre der materiellen Produktion geübten Umgangsweisen?
(KMG 054-A, Abs. 054:537)
. Um die These von der Dominanz der aus der Sphäre der Warenproduktion stammenden Formen gesellschaftlichen Verkehrs (die Begegnung der Individuen
als
Rollenträger
,
Charaktermasken
,
Funktionsinhaber
usw.
,
KMG 054-A, Abs. 054:543
) gegenüber dem Umgang in den Familie, somit den Zusammenhang der
Stellung im Produktionsprozeß
mit
den Chancen der Stellung im Bereich [...] der Bildung
(KMG 054-A, Abs. 054:547)
empirisch überprüfbar zu machen, stellen die Autoren ein Modell von fünf jeweils polar konstruierten
Dimensionen familialer Interaktion
(KMG 054-A, Abs. 054:549)
vor, die zwischen dem allgemeineren Begriff der
Verkehrsformen
und der einzelnen Familie als konkreter Interaktionsgemeinschaft vermitteln sollen. Dabei wird die Unabgeschlossenheit und Vorläufigkeit der fünf Dimensionen abschließend noch einmal hervorgehoben:
[D]a sie nicht systematisch entwickelt sind, können sie nur Hinweise auf die Richtung sein, in der eine historisch und empirisch orientierte Theorie der Familienerziehung vielleicht theoretisch erfolgreich und praktisch bedeutsam werden könnte
(KMG 054-A, Abs. 054:591)
.
[23] Über die bereits erwähnten Bezüge zu den Theorien zum Erziehungsprozess hinaus lassen sich weitere werkgeschichtliche Anschlüsse aufzeigen. So führte Mollenhauer im zeitlichen Umfeld der Monographie zur Familienerziehung zusammen mit fünf Mitarbeiter*innen noch im Übergang von seiner Frankfurter Professur zu seinem Lehrstuhl in Göttingen eine empirische Studie zum Zusammenhang von Arbeitsplatz und Familienerziehung durch, die als Expertise für den Zweiten Familienbericht der Bundesregierung erarbeitet und unter dem Titel Soziale Bedingungen familialer Kommunikation 1975 im Deutschen Jugendinstitut publiziert wurde. Wie dem Werkkommentar zu diesem Forschungsbericht ausführlicher entnommen werden kann, ist diese Studie unter hohem Zeitdruck erarbeitet worden und im Ergebnis unbefriedigend geblieben (Werkkommentar zu KMG V44). Das mit Micha Brumlik und Hubert Wudtke verfasste Buch Die Familienerziehung, das als Vorarbeit zu einer differenzierten Theorie der Familienerziehung zu verstehen ist, kann insoweit auch als Reaktion Mollenhauers auf das für ihn unbefriedigend verlaufene Projekt Soziale Bedingungen familialer Kommunikation (KMG V44-A) gelesen werden. Teilergebnisse der empirischen Familien-Studie erschienen auch unter der Mitautor*innenschaft von Wolfgang Beicht, Helmer Isecke und Gisela Krings-Huber 1976 mit dem Titel Familiale Kommunikation. Zwischenbericht einer Untersuchung in dem von Klaus Hurrelmann herausgegebenen Sammelband Sozialisation und Lebenslauf (KMG 055-a). Als fachliche Vorarbeiten können zudem die zusammen mit Gerda Kasakos durchgeführten Untersuchungen zum Thema Familie und Jugendamt (KMG 053-a) angesehen werden, die in einem von Heinrich Roth und Dagmar Friedrich herausgegebenen Sammelband zur Bildungsforschung im Auftrag des Deutschen Bildungsrats 1975 veröffentlicht wurden. In thematisch einschlägigem Zusammenhang steht das Werk darüber hinaus mit dem 1978 im Forum Jugendhilfe erschienen Zeitschriftenbeitrag Familienarbeit / Familienbildung. Thesen zur Struktur des Lernens und seiner Störungen im familialen Lebensfeld (KMG 059-a) sowie dem Wörterbuch-Eintrag Familie - Familienerziehung (KMG 078-a) in dem 1983 von Dieter Lenzen und Klaus Mollenhauer herausgegebenen Band 1 der Enzyklopädie Erziehungswissenschaft. Mit seiner starken Intention, die pädagogische Bedeutung der familialen Lebenswelt im Unterschied zu ausschließlich soziologischen Perspektiven auf die familiale Sozialisation herauszustellen und theoretisch zu modellieren, deutet sich bereits eine kritische Distanz zum sozialwissenschaftlich dominierten Diskurs in der Erziehungswissenschaft - gleichsam schon vorbereitend für die
kulturwissenschaftliche Wende
Anfang der 1980er Jahre an. Gleichwohl kann die Studie als ein wohl letzter Versuch gelten, die gesellschaftliche Dimension der erzieherischen Interaktion zentral auf eine materialistische Gesellschaftstheorie zu gründen und die Dimensionen erzieherischer Interaktion rein formal zu bestimmen. Die einige Jahre später in einem Gespräch mit Theodor Schulze geäußerte selbstkritische Haltung zu den sozialwissenschaftlichen Terminologien als Grundlage einer Erziehungstheorie urteilt Mollenhauer, dass
der schlimme Fehler, den ich gemacht habe und den vielleicht ein großer Teil unserer Generation gemacht hat, in der Annahme bestand, die Genauigkeit des erziehungswissenschaftlichen Redens sei nur über einen sozialwissenschaftlichen Jargon zu erreichen
(KMG V66-a, Abs. V66:69)
lässt sich problemlos auf die Argumentation in dem Werk Die Familienerziehung beziehen.

3 Rezeption

[24] Die Entscheidung des Verlags, das Werk 1978 in zweiter Auflage zu drucken, zeugt von einem relativ hohen Interesse an dem Buch. Gleichwohl ist uns eine Rezension des Werks nicht bekannt. Auch die Aufnahme des Werkes in der Fachcommunity beschränkt sich bis auf wenige Ausnahmen (Cloer, 1979; Euteneuer & Uhlendorff, 2020, S. 14–16; Kreis, 1978; Müller & Krinninger, 2016; Niemeyer, 1998, S. 469) auf die bloße Erwähnung des Werks, insbesondere als den seit langem einzigen Versuch, eine
Theorie
der Familienerziehung aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive zu formulieren (vgl. Grgic & Rauschenbach, 2022; S. 425; Lange & Xyländer, 2011, S. 31; Schierbaum, Fuchs & Berg, 2020, S. 168; Ecarius, 2022, S. 146; kritisch in interaktionstheoretischer Hinsicht: Audehm, 2007, S. 21). Ausführlich gewürdigt und im Ansatz bereits als
Klassiker
eingestuft wird das Werk in der Habilitationsschrift von Jutta Ecarius (2002, S. 43). Sie entnimmt dem Werk verschiedene Anregungen zur theoretischen Konzeptualisierung der Familienerziehung. Trotz kritischer Einwände etwa gegen die perspektivische Beschränkung auf die Kernfamilie, die ihrer Ansicht nach unnötige Differenzierung zwischen Kommunikation und Interaktion sowie der sozialstrukturellen Orientierung am Klassenbegriff von Marx böten
die theoretischen Überlegungen wertvolle Annahmen
, an denen die Verfasserin in der Folge ihrer Untersuchung
ansetze[n]
werde
(Ecarius, 2002, S. 45)
. Eine von dem Werk inspirierte empirische Studie zur Erziehung in der Familie stellt die Arbeit von Müller & Krinninger(2016) dar. In einer neueren Untersuchung von Euteneuer & Uhlendorff (2020), die in der grundlegenden Ausrichtung dem von Mollenhauer, Brumlik & Wudtke begründeten Ansatz folgt, heißt es:
Das Besondere an der hier entwickelten Perspektive ist [...], dass Familien erstens [Herv. i. O.] aus einer Binnensicht als eigensinniger, interaktiv hergestellter und partiell autonomer Sozialzusammenhang erschlossen wird, zugleich aber zweitens [Herv. i. O.] die
gesellschaftliche Bestimmtheit der familialen Interaktionen
(Mollenhauer/Brumlik/Wudtke 1975, S. 144) hervorgehoben wird
(Euteneuer & Uhlendorff, 2020, S. 14)
. Die Autoren konstatieren ferner, dass
[diese] Perspektive implizit in einzelnen (sozial-)pädagogischen Studien weiterverfolgt
worden sei,
welche die mehr oder weniger eigensinnigen und produktiven Versuche der Alltagsgestaltung und -bewältigung im Kontext sozialpädagogischer Dienste in den Vordergrund stellen
(Wahl, 1980
; Reinders, 1999; Woog, 1998) – meist allerdings ohne expliziten Bezug auf diese Studie zu nehmen (Euteneuer & Uhlendorff, S. 16). Während das Werk über Jahrzehnte eher im Hintergrund der erziehungswissenschaftlichen Familienforschung weiterwirkte, lässt sich für die heutige Forschung ein neues, traditionsbildendes Interesse feststellen.

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [25] Mollenhauer, Klaus. Theorien zum Erziehungsprozeß. Zur Einführung in erziehungswissenschaftliche Fragestellungen (Monografie 1972; KMG 047-A1). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqq8&edition=A1.
    [26] Mollenhauer, Klaus & Kasakos, Gerda. Familie und Jugendamt (Beitrag 1975; KMG 053-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqp8&edition=a.
    [27] Mollenhauer, Klaus, Beicht, Wolfgang, Isecke, Helmer, Krings-Huber, Gisela, Windisch, Mathias & Tietze, Uwe. Soziale Bedingungen familialer Kommunikation. Eine quantifizierende und fall-analytische Studie über das innerfamiliale Beziehungssystem und seine Abhängigkeit von der Arbeitsplatzsituation (Monografie 1975; KMG V44-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqp6&edition=A.
    [28] Beicht, Wolfgang, Isecke, Helmer, Krings-Huber, Gisela, Mollenhauer, Klaus & Tietze, Uwe. Familiale Kommunikationsstrukturen. Zwischenbericht einer Untersuchung (Beitrag 1976; KMG 055-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqp2&edition=a.
    [29] Mollenhauer, Klaus. Familienarbeit – Familienbildung. Thesen zur Struktur des Lernens und seiner Störungen im familialen Lebensfeld (Beitrag 1978; KMG 059-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqnn&edition=a.
    [30] Mollenhauer, Klaus. Einige erziehungswissenschaftliche Probleme im Zusammenhang der Erforschung von
    Alltagswelten Jugendlicher
    (Beitrag 1980; KMG 068-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqmb&edition=a.
    [31] Mollenhauer, Klaus. Familie – Familienerziehung (Beitrag 1983-1995; KMG 078-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqkk&edition=a.
    [32] Klaus Mollenhauer im Gespräch mit Theodor Schulze (Gespräch 1987; KMG V66-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqhq&edition=a.
    [33] Brunkhorst, Hauke, Keckeisen, Wolfgang, Kieper, Marianne & Mollenhauer, Klaus. Deutungsmuster und Definitionen problematischer Lebenssituationen von Jugendlichen. Bericht über eine methodologische Vorstudie zum geplanten Projekt:
    Subjektive Strukturierung und soziale Organisation von Problemsituationen und deren Lösungsmöglichkeiten bei 14-jährigen Jugendlichen
    (Monografie 1978; KMG V45-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=41rc2&edition=A.

4.2 Weitere Literatur

    [34] Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hrsg.) (1973a). Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit 1. Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
    [35] Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hrsg.) (1973b). Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit 2. Ethnotheorie und Ethnographie des Sprechens. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
    [36] Audehm, Kathrin (2007). Erziehung bei Tisch. Zur sozialen Magie eines Familienrituals. Bielefeld: transcript.
    [37] Berger, Peter L., und Thomas Luckmann (1970). Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie. 2. Auflage. Frankfurt am Main: S. Fischer.
    [38] Bühl, Walter L. (1972). Verstehende Soziologie. Grundzüge und Entwicklungstendenzen. München: Nymphenburger Verlagshandlung.
    [39] Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit (Hrsg.) (1980). Das Modellprojekt
    Tagesmütter
    . Abschlußbericht der wissenschaftlichen Begleitung.
    , Stuttgart: Kohlhammer.
    [40] Cloer, Ernst (Hrsg.) (1979). Familienerziehung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
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