Studienbrief Familie und Jugendliche [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus & Wartenberg, Gerd. Studienbrief Familie und Jugendliche (Monografie 1978; KMG V50-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqn9&edition=A.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus, & Wartenberg, Gerd (1978). Familie und Jugendliche. Studienbrief 9 im Aufbaukurs B1: Eltern- und Familienbildung, Fernstudium für Mitarbeiter in der Erwachsenenbildung. Hannover: Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium für kirchliche Dienste.
[4] Das Werk umfasst drei Teile (Textteil, Materialteil, Lösungsvorschläge), die durch unterschiedlich gefärbtes Druckpapier optisch voneinander getrennt sind und jeweils eine separate Seitenzählung aufweisen. Den sechs Kapiteln des ersten Teils schließen sich Informationen zu den Autoren und dem Bearbeiter, ein Bildnachweis sowie ein Verzeichnis der zitierten Literatur an.
[5] Der erste Teil ist in zwei Spalten gegliedert, wobei die linke Spalte im Sinne einer Leseführung Randbemerkungen enthält, die eine Übersicht über die formale bzw. argumentative Struktur des Textes geben (Hinweise auf Beispiel, Anknüpfung, Einwand, Gegeneinwand, Weiterführung, Aufgabe etc., aber auch auf andere Studienbriefe des Kurses). Der Fließtext wird durch den Einschub von Grafiken, optisch hervorgehobenen Aufgabenstellungen (mit freiem Platz für Antworten) und Instruktionen für die Leser*innen (z. B. zur Heranziehung von Abschnitten aus dem Materialteil) unterbrochen. Darüber hinaus sind zwischen einzelnen Kapiteln farblich vom Fließtext abgehobene Blätter eingefügt, in denen Anregungen für die
Studienzirkel
(vgl. KMG V50-A, Abs. V50:95)
gegeben werden. Die Studienzirkel gehören zu den speziellen Organisationsformen des Fernstudiums. Sie dienen dazu, die Einzelarbeit an den Studienbriefen durch Gruppenarbeit anhand von vorgegebenen Aufgaben zu ergänzen.
[6] Dem ersten Teil des Studienbriefs folgt ein Materialteil (im Original auf gelbem Papier gedruckt, 37 Seiten) mit 23 Texten. Die Texte enthalten Auszüge aus anderen wissenschaftlichen oder nicht wissenschaftlichen Publikationen, Zitatsammlungen, teils auch Übersetzungen oder Zusammenfassungen von anderen thematisch relevanten Quellen. Abschließend werden im dritten Teil des Studienbriefs (im Original auf grünem Papier gedruckt, 3 Seiten) Lösungsvorschläge für ausgewählte Aufgaben präsentiert.

1.2 Weitere Fassungen

[7] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[8] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[9] Diesem Werk konnten keine unveröffentlichten Quellen zugeordnet werden.

2 Inhalt und Kontexte

[10] Es handelt sich um ein didaktisch für Lehrzwecke in der Erwachsenenbildung aufgebautes Werk, das von Klaus Mollenhauer und Gerd Wartenberg zusammen mit Ulrich Wickel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Evangelischen Arbeitsstelle Fernstudium für kirchliche Dienste, erstellt wurde. Wie dem Titel zu entnehmen ist, richtet sich der Studienbrief an Mitarbeiter*innen in der kirchlichen Eltern- und Familienbildung, also Adressat*innen, die in der pädagogischen Praxis tätig sind. Während Mollenhauer und Wartenberg als Autoren für das Manuskript zeichnen, oblag Wickel die Redaktion und die didaktische Bearbeitung. Worauf sich diese didaktische Bearbeitung bezog, ist nicht rekonstruierbar. Der Sprachstil des Werks folgt einer dialogischen Diktion, in der die Leser*innen direkt angesprochen bzw. zur aktiven Mitarbeit aufgefordert werden.
[11] Der Textteil (122 Seiten) besteht aus sechs Kapiteln, die zum Teil mit tatsächlichen oder fingierten Zitaten Jugendlicher überschrieben sind: 1. Grundprobleme und Aspekte des Beziehungsgefüges Familie – Jugendliche, 2. Gliederungsprinzip und thematische Schwerpunkte des Studienbriefes, 3.
Ich muß aus meiner Familie heraus, in die entgegengesetzte Richtung, 4.
Ich hab
ne Wohnung. Ich will ausziehen. Ich will sehen, ob ich für mich selbst aufkommen kann.
Oder: Die ökonomische Selbständigkeit des Jugendlichen, 5.
Ich möchte wissen, welche Art von Mensch mein Vater wirklich ist!
, 6.
Alles ist so sinnlos. Aber hier (bei euch Jugendlichen) ist es ganz anders… so schön … so real!
[12] In den dem Kapitel 1 vorangestellten Textabschnitten (0.1 bis 0.5) werden vorbereitende Informationen für die Bearbeitung des Studienbriefs gegeben. Neben einer Erläuterung des pädagogischen und theologischen Interesses an dem Thema der Beziehungen zwischen Familien und Jugendlichen wird auf zusätzliche Informationsquellen verwiesen. Zudem werden Aufbau und Ziele des Studienbriefs dargestellt und die angestrebten Lernziele genannt.
[13] Der Adressat*innengruppe und den Lernzielen entsprechend ist der Text in allgemein verständlicher Sprache verfasst und mit vielen Beispielen aus dem Alltag von Familien und Jugendlichen sowie Reflexionsanregungen im Hinblick auf praktische Problemstellungen versehen. Die angesprochenen Problemaspekte sowie die zugrunde gelegte bzw. zur Vertiefung empfohlene Literatur (KMG V50-A, Abs. V50:33–67; Abs. V50:713–723) weisen indessen deutliche Parallelen zu anderen thematisch einschlägigen Werken Mollenhauers auf, die stärker auf theoretische Probleme der Familienerziehung abheben (insbesondere KMG 054-A): der interaktions- und kommunikationstheoretische Ansatz (Döbert & Nunner-Winkler, 1975; Hess & Handel, 1975), der Bezug zur familientherapeutischen Literatur (Laing & Esterson, Watzlawick et al., 1975), gesellschafts- und lebensgeschichtliche Aspekte des familialen Interaktionsmilieus oder die Emanzipation als
Schlüsselproblem im Verhältnis zwischen Eltern und ihren heranwachsenden Kindern
(KMG V50-A, Abs. V50:82)
.

3 Rezeption

[14] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [15] Mollenhauer, Klaus, Brumlik, Micha & Wudtke, Hubert. Die Familienerziehung (Monografie 1975, 1978; KMG 054-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqpj&edition=A.

4.2 Weitere Literatur

    [16] Hess, Robert D. & Handel, Gerald (1975). Familienwelten. Kommunikation und Verhaltensstile in Familien. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann.
    [17] Döbert, Rainer & Nunner-Winkler, Gertrud (1975). Adoleszenzkrise und Identitätsbildung. Psychische und soziale Aspekte des Jugendalters in modernen Gesellschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp
    [18] Krappmann, Lothar (1971). Neure Rollenkonzepte als Erklärungsmöglichkeit für Sozialisationsprozesse. In b:e Redaktion (Hrsg.), Familienerziehung, Sozialschicht und Schulerfolg (S. 161–183). Weinheim [u. a.]: Beltz.
    [19] Laing, Ronald D. & Esterson, Aaron (1975). Wahnsinn und Familie. Familien von Schizophrenen. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
    [20] Watzlawick, Paul, Beavin Bavelas, Janet Helmick & Jackson, Don D. (1974). Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien (4. Auflage). Bern [u. a.]: Huber.
[21] [Hans-Rüdiger Müller]