Anmerkungen zu Heinze/Klusemanns Versuch einer sozialwissenschaftlichen Paraphrasierung am Beispiel des Ausschnittes einer Bildungsgeschichte [Werkkommentar]

1 Werk: Formale Beschreibung

1.1 Leittext

[1] Mollenhauer, Klaus. Anmerkungen zu Heinze/Klusemanns Versuch einer sozialwissenschaftlichen Paraphrasierung am Beispiel des Ausschnittes einer Bildungsgeschichte (Beitrag 1987; KMG V63-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqn3&edition=a.
[2] Basierend auf:
  • [3] Mollenhauer, Klaus (1987). Anmerkungen zu HEINZE/KLUSEMANNs Versuch einer sozialwissenschaftlichen Paraphrasierung am Beispiel des Ausschnittes einer Bildungsgeschichte. In Thomas Heinze (Hrsg.), Interpretationen einer Bildungsgeschichte (S. 151–166). Hagen: Fernuniversität.
[4] Das vorliegende Werk besteht aus 16 Seiten. Der Text ist in zwei Kapitel, das erste Kapitel in weitere vier Unterabschnitte unterteilt. Die im Text verwendeten Literaturbezüge werden nicht bibliografisch nachgewiesen. Mitunter aufgeführte Zitate sind vermutlich der auf einem Interview mit einer Fernstudentin beruhenden Ausarbeitung der Herausgeber entnommen, ohne aber entsprechend nachgewiesen zu werden. Es handelt sich bei dem Text um die überarbeitete Fassung eines Beitrags zu einem unveröffentlichten Band mit dem Titel Interpretationen. Analysen zur lebensgeschichtlichen Legitimation von Entscheidungen, der Fernuniversität Hagen.

1.2 Weitere Fassungen

[5] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.3 Übersetzungen

[6] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.

1.4 Unveröffentlichte Quellen

[7] SUB Göttingen, Cod. Ms. K. Mollenhauer
  • [8] Manu. nicht-pub. 70 03: Mollenhauer, Klaus, 1978. Anmerkungen zu: Lebensweltanalyse von Fernstudenten. Theoretische und methodenpraktische Überlegungen zur Interpretation narrativer Interviews (Text mit Korrekturen, o. O., 18 Seiten. Notizen auf Seite 1:
    18.9.78
    ,
    Kommentar zum Text Heinze
    )
  • [9] Manu. pub. 70 31: Interpretationen. Analysen zur lebensgeschichtlichen Legitimation von Entscheidungen, o. O., o. D. [1979] (darin enthalten: Klaus Mollenhauer, Anmerkungen zu HEINZE/KLUSEMANNs Versuch einer sozialwissenschaftlichen Paraphrasierung am Beispiel des Ausschnittes einer Bildungsgeschichte. Graue Publikation, S. 157–172)

2 Inhalt und Kontexte

[10] In einer redaktionellen Fußnote (die im Rahmen dieser Gesamtausgabe nicht übernommen wurde) erfolgt zu Beginn des Textes der Verweis, dass dieses Werk sich auf die Erstfassung des Aufsatzes Theoretische und methodenpraktische Überlegungen zur Interpretation narrativer Interviews (Heinze & Klusemann, 1978) beziehe, der inzwischen von den Autoren überarbeitet vorliege. Dennoch seien die auf die Erstfassung bezogenen Einwände Mollenhauers aufgrund ihrer allgemeinen methodologischen Bedeutung weiterhin für die Forschung von Relevanz.
[11] Der Text weist die folgende Gliederung auf: 1. Zum theoretisch-methodischen Teil des Textes, 1.1 Stichworte zur Terminologie, 1.2 Zum Verhältnis Forscher/Forschungsgegenstand, 1.3 Zum Problem einer Handlungstheorie, 1.4 Thematischer Fokus der Interpretation, 2. Zur Interpretation des vorliegenden Interviews.
[12] Mollenhauer nimmt die Aufforderung zur Kommentierung des Textes zum Anlass, zu der seit Mitte der 1970er Jahre in der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschung zunehmend aufgegriffenen Methodologie eines interpretativen Paradigmas (vgl. zum Diskurs Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen, 1973) kritisch Stellung zu beziehen. Dabei hinterfragt er die (seines Erachtens wissenssoziologisch, aber nicht methodologisch begründbare) Differenz von Alltagstheorie und wissenschaftlicher Theorie ebenso wie eine faktische Validierung des Forschungsergebnisses per Verständigung mit den in einem Interview Befragten (es sei eben doch immer der Rückbezug auf eine explizite Theorie erforderlich und die Herstellung einer Übereinstimmung mit den Befragten stets als
Idealisierung
(KMG V63-a, Abs. V63:7)
bzw. als
regulatives Prinzip
(KMG V63-a, Abs. V63:7)
zu verstehen. Auch die Unterscheidung von latenten und manifesten Bedeutungsgehalten sei problematisch (so wie die grammatische Struktur eines Satzes ja offensichtlich und nicht verborgen sei), da sie die Gefahr einer Ontologie des Wesens einer Sache gegenüber ihrer Erscheinung nahelege. Zudem müsse der Zweck einer Interpretation von Selbstaussagen der Untersuchten offengelegt und begründet werden, da dieser den perspektivischen Zugang mit den entsprechenden Kategorien bestimme (und es nur verwirrend sei, dies dem Prozess der Textinterpretation selbst zu überlassen). Es folgt im zweiten Teil der Ausführungen Mollenhauers der Vorschlag einer alternativen, sich kritisch mit den Interpretationsvorschlägen der Herausgeber auseinandersetzenden Interpretation des Interviews.
[13] Der Text spiegelt methodologische und methodische Argumentationen Mollenhauers, die er an anderer Stelle (teils zusammen mit Christian Rittelmeyer) ausgeführt hat (vgl. KMG 051-a; KMG 057-A; als Versuch forschungspraktischer Umsetzung KMG V45-A).

3 Rezeption

[14] –––

4 Literatur

4.1 Andere hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer

    [15] Mollenhauer, Klaus & Rittelmeyer, Christian.
    Empirisch-analytische Wissenschaft
    versus
    Pädagogische Handlungsforschung
    : eine irreführende Alternative. Zu den Beiträgen von Haeberlin und Blankertz/Gruschka in diesem Heft (Beitrag 1975; KMG 051-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqpp&edition=a.
    [16] Mollenhauer, Klaus & Rittelmeyer, Christian. Methoden der Erziehungswissenschaft (Monografie 1977; KMG 057-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqnx&edition=A.
    [17] Brunkhorst, Hauke, Keckeisen, Wolfgang, Kieper, Marianne & Mollenhauer, Klaus. Deutungsmuster und Definitionen problematischer Lebenssituationen von Jugendlichen. Bericht über eine methodologische Vorstudie zum geplanten Projekt:
    Subjektive Strukturierung und soziale Organisation von Problemsituationen und deren Lösungsmöglichkeiten bei 14-jährigen Jugendlichen
    (Monografie 1978; KMG V45-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=41rc2&edition=A.

4.2 Weitere Literatur

    [18] Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hrsg.) (1973). Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit. 2 Bde. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
    [19] Heinze, Thomas & Klusemann, Hans-Werner (1978). Theoretische und methodenpraktische Überlegungen zur Interpretation narrativer Interviews. Hagen: Fernuniversität.
[20] [Hans-Rüdiger Müller]